So eine Prinzen-Hochzeit wirft viele Fragen auf: Welcher Designer wird das Brautkleid entwerfen? Welchen Hut wird die Königin tragen? Wohin wird die Hochzeitsreise gehen? Was wird auf dem Hochzeitsbankett serviert? Uns Zuseher interessiert natürlich auch, was sollen wir zum Tee reichen, während die Hochzeitsfeierlichkeiten vor dem Fernsehgerät verfolgt werden?

Da kommt der Band "Zum Tee bei der Königin" wie gerufen. 40 Rezept von königlichen Leckerbissen hat Queen Elisabeth für das gewöhnliche Volk zum Nachkochen freigegeben. Viele dieser Rezepte gehören traditionell seit dem 19. Jahrhundert zu einem königlichen englischen Nachmittagstee. Manche Rezepte sind sogar noch viel älter. Drop Scones und Crumpets waren bereits im Mittelalter bekannt. Das im Buch publizierte Rezept nennt sich: "Rezept Ihrer Majestät für Drop Scones, von 1960" und diese Scones sind das ganze Jahr über ein Fixstarter auf dem königlichen Teewagen. Andere Speisen haben ihre Saison, wie etwa die "Quiche mit Lachs, dicken Bohnen und Estragon" (siehe Rezept), die im Frühling serviert wird.

"Scones mit Erdbeermarmelade" – selbstverständlich nur mit selbstgemachter Marmelade, oder "Kirschen-Madeleines" sind sommerliche Naschereien. Auch der folgende "Victoria Sponge Cake" ressortiert im Sommer, denn die frische Erdbeermarmelade gibt ihm den royalen Kick.

Überhaupt gilt Königin Victoria, bzw. ihre Hofdame Anna Maria Russell, Herzogin von Bedford, als Erfinderin des Nachmittagstees. Um die Zeit zwischen dem leichten Lunch zu Mittag und dem sehr späten Dinner abends zu überbrücken, wurde Nachmittags Tee serviert. Diese Idee erlangte in allen gesellschaftlichen Schichten Englands sehr rasch große Beliebtheit.

Natürlich darf auch das passende Geschirr für diese Zeremonie nicht fehlen. Geblümte Tassen, kleine Glasschalen, Kuchenetageres und goldverzierte Platten präsentieren süßes und pikantes Gebäck, Kuchen und Torten. Die Fotografin Lisa Linder hat diese Inszenierungen sehr schön eingefangen. So fällt es sicher ganz leicht, nächsten Samstag etwas royale Eleganz auf den heimatlichen Couchtisch zu zaubern. (Helga Gartner, 12.5.2018)

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