Bereits vor der Pleite musste Forstinger zwölf Filialen schließen.

Foto: APA / Herbert Pfarrhofer

Wien – Der Sanierungsplan der insolventen Autozubehörkette Forstinger ist am Dienstag von den Gläubigern angenommen worden. Sie erhalten eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, teilten die Gläubigerschutzverbände KSV 1870, AKV und Creditreform sowie das Unternehmen mit. Die Firma macht mit höchstens 90 Filialen weiter.

Von den früher 108 Filialen wurden zwölf bereits geschlossen, mindestens fünf weitere sollen folgen. Die Schließung des B2B-Geschäfts war schon vor zwei Monaten angeordnet worden. Auch der Teilbereich Technik wurde im Zuge der Restrukturierung bereits dichtgemacht. Rund 750 der 820 Arbeitsplätze bleiben bestehen.

Im Zuge der Sanierung hat Forstinger Mietkosten gedrückt. "Auch viele Lieferanten sind bereit, Forstinger auf dem eingeschlagenen Sanierungsweg zu begleiten. Damit kann Forstinger seinen Kunden weiterhin ein umfangreiches Sortiment bieten und auch alle damit verbundenen Garantie- und Serviceleistungen wahrnehmen", teilte die Firma am Dienstag mit.

Fast 25 Millionen Euro Schulden

Die Gläubiger erhalten binnen 14 Tagen sechs Prozent und weitere je sieben Prozent binnen einem und zwei Jahren ab Annahme, so der AKV. Laut Creditreform meldeten die 1.100 Gläubiger Forderungen in Höhe von 36,5 Millionen Euro an. Berücksichtigt werden laut KSV 24,5 Millionen. Das ist die Berechnungsgrundlage für die Sanierungsplanquote.

Forstinger war bereits 2001 insolvent, später wechselten die Eigentümer des seit 55 Jahren bestehenden Anbieters von Autozubehör, Ersatzteilen, Reifen und Felgen mehrmals. 2009 war die seinerzeitige Forstinger-Mutter zahlungsunfähig geworden.

2016/17 setzte Forstinger als größter heimischer Einzelhändler für Automobilzubehör, Zweirad und Zweiradzubehör 111 Millionen Euro um, kaum mehr als 2015/16. (APA, 8.5.2018)