Bilder der angeblich abgefangenen israelischen Raketen in Syrien im regimetreuen Fernsehen.

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Beirut/Wien – Während in Washington US-Präsident Donald Trump das Atomabkommen mit dem Iran aufkündigte, wächst in Israel, einem der engsten Verbündeten der USA in der Region, die Sorge vor einem unmittelbar bevorstehenden bewaffneten Konflikt mit dem Iran.

Am späten Dienstagabend meldeten staatliche syrische Medien den Abschuss zweier israelischer Raketen in der Nähe der Hauptstadt Damaskus. Israelische Kampfflugzeuge sollen zudem eine Stellung der Regierungstruppen in der Region Kisweh unter Beschuss genommen haben.

Beim Abschuss der Raketen wurden nach Angaben von Aktivisten mindestens neun Kämpfer getötet worden. Sie gehörten den iranischen Revolutionsgarden oder proiranischen schiitischen Milizen an, sagte der Chef der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur AFP. Der Angriff habe auf ein Waffendepot der Revolutionsgarden abgezielt.

Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Luftschutzbunker geöffnet

Kurz vor den beiden Vorfällen in Syrien hatte die israelische Armee aus Angst vor einem unmittelbar bevorstehenden Angriff Luftschutzbunker auf den Golanhöhen öffnen lassen und Reservisten der Luftabwehr, des Geheimdiensts und der Heimatfront mobilisiert.

Hochrangige Militärs wurden zu einer dringenden Beratung in Tel Aviv versammelt. Israel habe verdächtige Bewegungen iranischer Streitkräfte in Syrien identifiziert, hieß es zur Begründung. (red, Reuters, 8.5.2018)