Linux-Anwendungen auf dem Pixelbook

Foto: Google

Für intensive Beobachter der Chromebook-Welt war es nicht mehr ganz die große Überraschung, was Google da am Dienstag im Rahmen der Developer Keynote auf der Google I/O zu verkünden hatte. Die anwesenden Entwickler waren trotzdem begeistert, richtet sich die Neuvorstellung doch ganz an sie.

Linux Container

Chrome OS wird künftig auch Linux-Anwendungen unterstützen. Diese laufen in einem getrennten Linux Container auf Basis von Debian Stretch, der sich im Developer Channel von Googles eigenem Pixelbook auch bereits ausprobieren lässt. Dabei wird ein rund 200 MByte großes Debian Stretch installiert, und in Folge ein Terminal zur Verfügung gestellt.

Diverse Linux-Anwendungen unter Chrome OS.
Screenshot: Andreas Proschofsky / DER STANDARD

Google beschränkt das Ganze aber nicht auf die Kommandozeile. Es können also auch grafische Anwendungen installiert werden, die in weiterer Folge dann über den App Launcher von Chrome OS direkt aufgerufen werden können. Im Test ließ sich etwa auch der Mozilla Firefox so problemlos auf einem Pixelbook installieren, selbst das Icon wird hier automatisch übernommen.

Zielsetzung

Das Unternehmen will damit sein Betriebssystem vor allem für Entwickler interessanter machen, die dann beispielsweise Android Studio lokal installieren können. Wann der Linux-Support schlussendlich in einer stabilen Version des Betriebssystems verfügbar sein soll, ist derzeit noch unklar. Aktuell werden von Google in rascher Abfolge noch fehlende Features hinzugefügt, trotzdem gibt es noch wichtige Defizite aus Entwicklersicht. Allen voran: Derzeit ist aus dem Linux Container noch kein Zugriff auf den USB-Port möglich, was für diverse Android-Tools aber essentiell ist. In der Präsentation auf der I/O zeigte Google aber auch dieses Feature bereits vor.

Fragen

Offen bleibt zudem, welche Chromebooks schlussendlich Linux-Support erhalten werden. Auf der I/O betonte Google lediglich, dass rund die Hälfte aller derzeit verfügbaren Chromebooks die nötige Leistungsfähigkeit besitzen. (Andreas Proschofsky, 9.5.2018)