Jerusalem – Israel hat die Ausweisung des regionalen Leiters der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch angeordnet, weil dieser angeblich einen Boykott Israels unterstützt. Der israelische Innenminister Arie Deri wies Omar Shakir am Dienstag an, das Land binnen 14 Tagen zu verlassen.

Das Ministerium für strategische Angelegenheiten habe Informationen über Shakir gesammelt. Aus diesen gehe hervor, dass dieser sich aktiv für die Boykottbewegung gegen Israel einsetze, hieß es in einer Stellungnahme des Innenministeriums.

Shakir, ein amerikanischer Staatsbürger mit irakischen Wurzeln, ist bei Human Rights Watch für Israel und die Palästinensergebiete zuständig. Er schrieb bei Twitter, es sei das erste Mal, dass Israel einen Repräsentanten seiner Organisation ausweise. Die wahre Motivation für den Schritt sei es, Widerspruch zu unterdrücken.

Die Organisation Human Rights Watch teilte mit, sie stehe voll hinter Shakir und forderte die israelischen Behörden dazu auf, ihre Entscheidung rückgängig zu machen. Man wolle diese vor einem israelischen Gericht anfechten. Weder die Organisation noch Shakir seien für einen Boykott Israels, wie man dem Innenministerium versichert habe. (APA/dpa, 9.5.2018)