Mehr als drei Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung kann der Editor nun "\r" und "\n".

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"Es war ein riesiges Ärgernis für Entwickler, IT-Profis, Administratoren und Nutzer in der ganzen Community", gesteht Microsoft in einem Blogposting zu. Gemeint ist das mangelnde Verständnis des einfachen Windows-Texteditors "Notepad" (Deutsch: "Editor") für die Markierung von Zeilenenden in Dateien, die auf Unix-basierten Betriebssystemen erstellt wurden.

Nun, 33 Jahre nach Version 1.0 des Schreibprogramms, weiß es nun mit "\n" und "\r" umzugehen. Statt einer Zeichenwurst ohne Trennung von Zeilen und Paragraphen erhält man nun auch mit dem Windows-Basiswerkzeug einen normal formatierten Text, wenn er eine unter Linux, macOS und anderen Betriebssystemen mit gleicher Basis erstellte Datei öffnet. Die Ankündigung "Wir haben Notepad repariert" sorgte für Applaus auf Microsofts laufender Entwicklerkonferenz Build.

Oben: Die alte Textdarstellung des Editors von Dateien, die etwa unter Linux erstellt wurden. Unten: Die korrekte Abbildung in der neuen Version.
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In Insider-Version verfügbar

Die neue Ausgabe des Editors gibt es allerdings nur für Windows 10-Nutzer. Sie wurde in die aktuelle Vorschau-Version des Betriebssystems integriert. Bis die Änderung alle User des Systems erreicht, dürfte noch etwas Zeit vergehen. Interessanterweise bietet Microsoft auch einen Ausweg für Leute, die Erkennung der "End of Line"-Markierungen unterbinden wollen. Durch das Umstellen eines Registry-Eintrags lässt sich das alte Verhalten des Texteditors wiederherstellen.

Für Windows bedeutet das einen weiteren, wenn auch kleinen Schritt in der Annäherung an andere Plattformen. Der eigene Standard für Zeilenenden ändert sich jedoch nicht, er ist auch weiterhin "\r\n". (red, 09.05.2018)