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Russische Kampfflugzeuge über dem Roten Platz.

Foto: Reuters/Karpukhin

Moskau – Bei einer Militärparade zum "Tag des Sieges" in Moskau hat der russische Präsident Wladimir Putin den großen Anteil der Sowjetunion an der Zerschlagung des Faschismus betont. "Damals haben alle Länder, alle Völker verstanden, dass vor allem die Sowjetunion den Ausgang des Zweiten Weltkriegs entschieden hat", sagte Putin vor etwa 13.000 russischen Soldaten auf dem Roten Platz.

73 Jahre nach Kriegsende versuchten manche Kräfte, diese sowjetische Heldentat zu verfälschen oder zu leugnen. "Wir werden das nicht zulassen. Niemals."

Bis heute drohe der Welt Gefahr durch aggressiven Nationalismus, sagte Putin. Der Frieden sei zerbrechlich. "Russland ist bereit zum Dialog über alle Fragen der globalen Sicherheit", betonte er. Russland und die anderen Ex-Sowjetrepubliken erinnern immer am 9. Mai an den historischen Sieg über Hitler-Deutschland 1945.

Neue Waffentechnik bei Parade präsentiert

Putin zog eine Parallele zwischen aktuellen Krisensymptomen und der Lage im Zweiten Weltkrieg: "Hinter den neuen Bedrohungen stecken die alten hässlichen Visagen: Egoismus, Intoleranz, aggressiver Nationalismus und der Anspruch auf Einzigartigkeit." Russland sei aber immer "bereit für konstruktive und gleichberechtigte Partnerschaft".

Die russische Armee präsentierte bei der Parade auf dem Roten Platz neue Waffentechnik wie Tarnkappenbomber und Kampfdrohnen – insgesamt 159 Waffentypen. Viele von ihnen wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums beim Einsatz in Syrien erprobt. Erstmals zu sehen waren Drohnen, die auf Anhängern über den Roten Platz gezogen wurden, und Roboter zur Minenräumung, die in den syrischen Städten Aleppo und Palmyra zum Einsatz kamen. Auch ein Schneemobil zog an der Zuschauertribüne vorbei, es wird in der Arktis eingesetzt.

Der Überschall-Abfangjäger MiG-31 wurde ebenfalls gezeigt. Er trug das neue Kinschal-Raketensystem, das Putin im März präsentiert hatte. Damals hatte er gesagt, das neue System könne "alle bestehenden und künftigen Abwehrsysteme überwinden". Als Gast des Präsidenten nahm der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Parade ab. Am Nachmittag wollten beide zu Beratungen zusammenkommen.

Während Westeuropa am 8. Mai der Befreiung von den Nazis gedenkt, gilt in Russland der 9. Mai 1945 als "Tag des Sieges", da an diesem Tag die Kapitulation der Wehrmacht im sowjetischen Hauptquartier ein zweites Mal besiegelt wurde. Russland nutzt die Militärparade stets auch dazu, mehrere neue Waffensysteme vorzuführen. (APA, 9.5.2018)