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Die Red Bulls Ricciardo und Verstappen stehen verstärkt unter Beobachtung.

Foto: AP/Bruno

Barcelona/München – Der Baku-Crash zwischen den beiden Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Max Verstappen ist nach einer Aussprache erledigt. "Es gibt kein böses Blut. Das Kapitel ist abgeschlossen", sagte Motorsportdirektor Helmut Marko in einem Interview des Magazins "Sport Bild". Man lasse beide Piloten weiter frei fahren, kündigte der Österreicher vor dem Großen Preis von Spanien am Wochenende an.

Der Australier Ricciardo und der Niederländer Verstappen waren vor knapp zwei Wochen beim Rennen in Aserbaidschan mehrfach auf der Strecke aneinandergeraten. In der Schlussphase wollte Ricciardo Verstappen überholen, der wechselte aber mehr als einmal die Spur – Ricciardo krachte ins Heck des Verstappen-Wagens, beide schieden aus. "Sie müssen so viel Hirn haben, dass sie gar nicht erst in so eine Situation kommen", hatte Marko direkt nach dem Rennen gesagt.

Ganz freie Fahrt bekommen die beiden nun allerdings nicht mehr. Die Renningenieure sollen eingreifen, wenn sie merken, dass das Duell der beiden wieder ausufert, kündigte Marko an. Parallelen zum Stallduell zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber 2010 im Red Bull sieht der 75-Jährige nicht. Ricciardo und Verstappen würden sich eigentlich sehr gut verstehen. Das sei bei Vettel und Webber nicht so gewesen.

Mission fünfter WM-Titel

Derartige Sorgen hat Sebastian Vettel vor dem Europa-Auftakt der Formel 1 am Sonntag in Barcelona nicht. "Das Wichtigste ist, dass wir ein gutes Auto haben, mit dem wir in der Qualifikation arbeiten können", sagt Vettel vor dem Großen Preis von Spanien, bei dem er den 50. Sieg in seiner Karriere feiern kann.

Die Mission fünfter WM-Titel ist in voller Fahrt. Und Vettel kann sich diesmal sehr berechtigte Hoffnungen machen, im Duell der viermaligen Champions mit Titelverteidiger Lewis Hamilton von Mercedes am Ende der Glückliche zu sein. "Ferrari hat immer noch die Oberhand", gab Hamilton nach seinem Erfolg in Baku zu – es war erst sein erster Sieg in dieser Saison, begünstigt durch den späten Reifenschaden seines Teamkollegen Valtteri Bottas.

"Wir hoffen natürlich, dass der Große Preis von Spanien in diesem Jahr ein gutes Rennen für uns wird", sagt Teamchef Toto Wolff – 2017 holte sich Hamilton den Sieg auf dem 4,655 Kilometer langen Kurs: "Aber uns ist bewusst, dass es hart wird." Nur vier Punkte trennen Hamilton und Vettel. Ein Sieg von Vettel und er übernimmt vor dem Klassiker in Monte Carlo wieder die Spitze im Klassement.

Verstappens gute Erinnerungen

Doch auch für den Testbestzeiten-Weltmeister vor zwei Monaten wird es kein Selbstläufer. Neben Bottas, der nach seinem unverschuldeten späten Aus (Reifenschaden) im chaotischen Aserbaidschan-Rennen mehr als motiviert sein dürfte, haben die beiden Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und ganz besonders Max Verstappen einiges nach ihrer peinlichen Kollision gutzumachen.

Der Niederländer feierte vor zwei Jahren seinen ersten Formel-1-Sieg auf dem Kurs bei Barcelona und startete in diese Saison als einer der Favoriten. Vor dem fünften von 21 Rennen hat Verstappen aber bereits 52 Punkte Rückstand auf die Spitze.

Die beiden Red Bulls können im Kampf um den Sieg am Sonntag (15.10 Uhr/ORF 1 und RTL), vor allem aber um Podiumsplätze immer mitkämpfen und so auch das WM-Duell Hamilton vs. Vettel beeinflussen. "Die ersten vier Rennen deuten klar darauf hin, dass uns eine Fortsetzung des Dreikampfes bevorsteht und dieser eher noch härter werden wird", prophezeit Silberpfeil-Chef Wolff. (APA, red, 9.5.2018)