Wien – Ferrari arbeitet sicher im Geheimen auch schon an einem geländegängigen Modell, hat derzeit aber noch keines. Und ist damit die totale Ausnahme. Alle anderen Marken sind bereits auch mit einem SUV unterwegs. Also auch Alfa Romeo. Seien wir ehrlich: Zu Alfa passt ein Geländewagen, und das ist ja ein wenig der Anspruch, auf Anhieb einmal nicht. Da muss man schon länger nachdenken, und dann wird man bestenfalls sagen können: Na gut, wenn alle einen haben, warum dann nicht auch Alfa Romeo?

Nicht nur ein Klecks und die Ansammlung eines geländetauglichen Fahrzeugs: Hier wird die notwendige Robustheit mit der gewünschten Eleganz des italienischen Auftritts verbunden.
Foto: Andreas Stockinger

Für sich genommen ist der Stelvio einmal stimmig. Zwar ist das Auto zwangsläufig ein ziemlicher Klecks, wie das SUVs nun einmal sind, aber man kann den Designern nicht nachsagen, sie hätten sich nicht um eine eigenständige Linie bemüht. Die ist relativ flach gehalten und sportlich. Es ist der Versuch, eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz mit einer Ernsthaftigkeit und Robustheit zu verbinden, wie sie ein Wagen mit Allradantrieb und hochgehobenen Hosenbeinen einfach braucht.

Das Design ist der Versuch, eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz mit einer Ernsthaftigkeit und Robustheit zu verbinden
Foto: Andreas Stockinger

Die Ernsthaftigkeit wird im Falle unseres Testwagens noch durch den darin verbauten Antrieb unterstrichen: ein Vierzylinder-Turbodiesel. Da wird nicht mit leichter Sohle gedribbelt, sondern mit schwerem Fuße angetaucht. Immerhin sind es 210 PS, die sich aus gut zwei Litern Hubraum herausstemmen – und viel weniger sollten es auch nicht sein. Der Wagen wiegt deutlich mehr als eineinhalb Tonnen, und, wir haben es bereits angesprochen, es gibt auch einen sportlichen Anspruch, der mit dem Namen Alfa Romeo verbunden wird. Da wird nicht nur befördert, da wird im besten Fall und Sinne auch halbwegs freudvoll gefahren.

Das Cockpit.
Foto: Andreas Stockinger

Dass Alfa und SUV vielleicht doch ganz gut zueinanderpassen, zeigen die Reaktionen. Gerade ehemalige Alfa-Fahrer geben sich freudig überrascht, sie denken ernsthaft über eine Rückkehr nach. Andere meinen: so praktisch, und ein Alfa auch noch! (Michael Völker, x.5.2018)

Foto: Andreas Stockinger