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Ahmed Khatami, Kleriker.

Foto: AP/Noroozi

Ankara – Der führende iranische Geistliche, Ayatollah Ahmad Khatami, hat mit der Zerstörung von Tel Aviv und Haifa gedroht, "sollte Israel töricht handeln". In seiner vom Staatsfernsehen übertragenen Predigt zum Freitagsgebet sagte der als Hardliner geltende Kleriker, der Iran werde trotz des Drucks des Westens seine Raketenstreitmacht weiter ausbauen.

Die Zuhörer quittierten die Worte des Geistlichen mit den Rufen "Tod Amerika" und Tod Israel". Israel hat am Donnerstag nach eigenen Angaben nahezu die gesamte militärische Infrastruktur des Iran in Syrien zerstört. Zuvor hatten iranische Revolutionsgarden nach israelischen Angaben aus Syrien heraus israelische Armeestellungen auf den von Israel seit den 1980er-Jahren annektierten syrischen Golan-Höhen mit Raketen beschossen.

"Irans Feinden kann man nicht vertrauen"

In seiner Ansprache vor Gläubigen in der Universität Teheran warnte Khatami auch davor, den Europäern bei ihrem Einsatz für das Atomabkommen nach dem US-Ausstieg zu vertrauen. Amerika habe stets versucht, die iranische Führung zu stürzen, sagte der Kleriker.

Der Ausstieg aus dem Atomabkommen entspreche ganz diesem Ziel. "Auch diesen europäischen Unterzeichnern kann man kein Vertrauen schenken", sagte Khatami. "Irans Feinden kann man nicht vertrauen." Khatami gilt als Kritiker des reformorientierten und gemäßigten Präsidenten Hassan Rouhani, der am Atomabkommen festhalten will. (APA/Reuters, 11.5.2018)