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Saloniki-Hooligans im Athener Olympiastadion vor Beginn des Endspiels.

Foto: reuters/baltas

Athen – Wenige Stunden vor Beginn des griechischen Cup-Finales zwischen AEK Athen und PAOK Saloniki (0:2) ist es am Samstag in weiten Teilen des Athener Stadtzentrums zu Ausschreitungen gekommen. Dabei wurden in der Nacht auf Samstag nach Berichten des staatlichen Rundfunks mindestens zwei Polizisten leicht verletzt.

Die Krawalle brachen am späten Freitagnachmittag aus, als Saloniki-Fans zu randalieren begannen. Die Polizei setzte Tränengas und Blendgranaten ein, um sie auseinander zu treiben. Anschließend kam es zu Ausschreitungen im Stadtteil Exarchia, der als Hochburg der Autonomen-Szene in Athen gilt. Rund 5.000 Sicherheitskräfte waren im Einsatz.

Den Titel sicherte sich am Abend dann Saloniki, das sich mit 2:0 (0:0) gegen Meister AEK durchsetzte. Die Tore schossen Vieirinha (65.) und Dimitris Pelkas in der zweiten Minute der Nachspielzeit. PAOK beendete die Partie nach in Summe drei Ausschlüssen zu neunt, AEK zu zehnt. Saloniki wiederholte damit seinen Erfolg aus dem Vorjahr, auch damals hatte man gegen AEK das bessere Ende für sich. Insgesamt ist es der sechste Cupgewinn für den Traditionsklub aus Griechenlands zweitgrößter Stadt.

Auch unmittelbar vor Anpfiff der Partie kam es im Olympiastadion zu Auseinandersetzungen zwischen Hooligans und der Polizei, von den Rängen wurden Feuerwerkskörper auf die Beamten geworfen. Die FIFA hatte angekündigt, dass Krawalle zum Ausschluss des griechischen Fußballs aus allen internationalen Wettbewerben führen könnten. Bereits mehrere Spieltage der Meisterschaft waren von solchen überschattet gewesen..

Nur 34.000 Zuschauer erlaubt

Die Lage vor dem Endspiel war so angespannt, dass der Fußballverband EPO-HFF ein Schiedsrichter-Gespann aus Spanien für das Endspiel am Samstag verpflichtete. Im Olympiastadion, das 66.000 Zuschauer fasst, dürfen aus Sicherheitsgründen nicht mehr als 34.000 Fans dabei sein. Jeder Verein bekam nur 17.000 Tickets.

Die "Krönung" der "Fußball-Anomalie", wie griechische Sportzeitungen die Lage derzeit nennen, war der Skandal vom 11. März. Damals hatte der aus Russland stammende PAOK-Besitzer Iwan Savvidis kurz vor Ende des Derbys zwischen Saloniki und AEK mit einem Revolver am Gürtel auf dem Spielfeld Schiedsrichter und gegnerische Spieler sowie Trainer bedroht und beschimpft. Er wollte gegen eine Annullierung eines Tores seiner Mannschaft wegen Abseitsstellung protestieren. Die Meisterschaft wurde danach für drei Wochen unterbrochen. (APA, red, 12.5.20018)