Wien/Mauthausen – Etwas mehr als die Hälfte der Österreicher (52 Prozent) nimmt der FPÖ ihre Distanzierung vom Antisemitismus ab, schenkt man einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "Unique research" für das Magazin "profil" (500 Befragte, maximale Schwankungsbreite 4,4 Prozentpunkte) Glauben.

Die Aussage von Vizekanzler FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, dass Antisemitismus in der FPÖ nichts verloren habe, halten demnach 15 Prozent der Befragten für "sehr" und 37 Prozent für "eher" glaubwürdig, für 12 Prozent ist sie "gar nicht" und für 34 Prozent "eher nicht" glaubwürdig. Strache hat laut "profil" jedenfalls im Frühjahr 2017 die KZ-Gedenkstätte Mauthausen besucht – als Privatperson. Laut seinem Büro hat man den Besuch nicht öffentlich gemacht, um "ein Medienspektakel" zu vermeiden.

Unerwünscht

Beim heurigen Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen im Jahr 1945 waren FPÖ-Politiker unerwünscht. Der Künstler und Holocaust-Überlebende Arik Brauer, der zuletzt auch Festredner bei einem Gedenkakt im Kanzleramt war, bekräftigte am Samstag in der Ö1-Reihe "Im Journal zu Gast", es für einen Fehler zu halten, dass die FPÖ nicht eingeladen wurde. Straches Bemühungen, mit den braunen Flecken in der FPÖ aufzuräumen, hält Brauer für glaubwürdig: "Ich persönlich nehme dem Strache seine absolut faire und richtige Einstellung zum Judentum ab." (APA, 12.5.2018)