Tampa – Die Nasa hat spannende Pläne zur künftigen Erforschung der Marsoberfläche: Im Rahmen der Mission 2020 soll auch ein Spezialhelikopter zum Einsatz kommen und den Roten Planeten von oben beobachten. Die Forschungsdrohne soll nur rund 1,8 Kilo wiegen und nicht viel größer als ein Fußball sein, teilte die US-Raumfahrtbehörde am Freitag bei der Vorstellung des Projekts mit.

Von der Mission erhoffen sich die Wissenschafter beispiellose Eindrücke vom Mars aus der Vogelperspektive. Eine besondere technische Herausforderung ist allerdings die sehr dünne Atmosphäre des roten Planeten.

Video: Nasa-Drohne erkundet die Marsoberfläche.
NASA Jet Propulsion Laboratory

Mission 2020

Der Mars-Helikopter soll im Juli 2020 zusammen mit einem neuen Mars-Forschungsmobil die Reise antreten und im Februar 2021 auf dem Nachbarplaneten landen. "Die Vorstellung, dass ein Hubschrauber über die Oberfläche eines anderen Planeten fliegt, ist aufregend", erklärte Nasa-Chef Jim Bridenstine bei der Vorstellung.

Um sich in der dünnen Atmosphäre des Mars in der Luft halten zu können, muss der Hubschrauber superleicht und besonders antriebsstark sein. Der Höhenrekord für einen Helikopterflug auf der Erde liege bei 12.100 Metern, erklärte Nasa-Projektmanagerin Mimi Aung. Die Mars-Atmosphäre sei so dünn, dass die Flughöhe des Helikopters beim Abheben auf dem Mars schon einer Höhe von 30.500 Metern auf der Erde entspreche.

Im Sommer 2020 soll ein neuer Marsrover zum Mars geschickt werden.
Illustr.: NASA/JPL-Caltech

Hohes Risiko, aber auch hoher Gewinn

Der Mars-Helikopter soll über zwei Rotor-Paare verfügen, die sich rund 3.000 Mal pro Minute drehen. Das ist zehn Mal mehr als bei einem Hubschrauber auf der Erde. Das Projekt trage ein "hohes Risiko" mit sich, räumte die NASA ein. Es biete allerdings im Erfolgsfall auch die Aussicht auf "hohe Erträge".

Sollte der Helikopter nicht funktionieren, wird das Mars-Projekt dennoch nicht scheitern. Denn das Herzstück der Mission, ein neuer Mars-Rover, soll unabhängig vom Helikopter funktionieren. Er soll Informationen zur Bewohnbarkeit des Planeten sammeln, nach Spuren früheren Lebens suchen und Bodenschätze erforschen. (APA, red, 12.5.20018)