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Der Iran brauche wirtschaftliche Anreize, um sich an den Atomdeal zu halten, sagt Heiko Maas. Mögliche US-Sanktionen schränken den Spielraum für europäische Firmen jedoch ein.

Foto: Reuters / Sergei Karphukin

Berlin – Der deutsche Außenminister Heiko Maas sieht nach der Kündigung des Atomabkommens durch die USA kaum Chancen, europäische Firmen beim Handel mit dem Iran vor US-Sanktionen zu schützen. Eine einfache Lösung sehe er nicht, sagte Maas "Bild am Sonntag".

In den Gesprächen mit den Europäern, dem Iran und den anderen Unterzeichnern des Abkommens gehe es nun auch darum, wie der Handel mit der Islamischen Republik weiterhin möglich sein könne. Für Dienstag ist ein Treffen der Außenminister der europäischen Unterzeichnerländer Deutschland, Großbritannien und Frankreich mit ihrem iranischen Kollegen in Brüssel geplant.

Iran gesprächsbereit

Ziel sei es, zu erreichen, dass sich der Iran weiter an die Regeln und Beschränkungen des Wiener Atomabkommens hält. Immerhin zeige sich Iran gesprächsbereit. "Klar ist, dass wir dazu auch wirtschaftliche Anreize erhalten müssen – das wird nach der Entscheidung der USA nicht leicht", sagte Maas.

Vier Fünftel der Deutschen sprechen sich einer Umfrage zufolge für ein Festhalten an dem Abkommen aus. Lediglich acht Prozent befürworteten in der Emnid-Umfrage, dass die EU das Abkommen ebenfalls kündigt. Die übrigen zwölf Prozent waren unsicher oder haben keine Angabe gemacht.

Bolton bestätigt Sanktionsmöglichkeit

Der Nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, hat nach dem Ausstieg seines Landes aus dem Atomabkommen mit dem Iran Sanktionen gegen europäische Firmen als möglich bezeichnet. "Es ist möglich. Es hängt vom Verhalten anderer Regierungen ab", sagte Bolton am Sonntag dem Sender CNN. (APA, Reuters 13.5.2018)