Ein Blick in die Zukunft.

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Leipzigs Spieler schwärmen von Ralph Hasenhüttl. Die RB-Fans feiern den Coach für den erneuten Einzug in den Fußball-Europacup. Doch ob der Österreicher die Sachsen auch in das dritte Erstligajahr führt, ist im Vertragspoker weiter offen. Vorerst genoss der Steirer die "Hasi, Hasi"-Rufe der Fans während der Leipziger Europa-Party – ganz alleine und sichtlich bewegt.

Nach einer Saison mit Höhen auf europäischem Parkett, aber auch sportlichen Tiefen und Misstönen in der sportlichen Führung reichte es für das junge Leipziger Team zur Qualifikation für die Europa League. Als Rückschritt nach der Premiere in der Königsklasse wollte dies keiner werten Nach Angaben von Sportdirektor Ralf Rangnick geht Leipzig mit Hasenhüttl in die kommende Saison. "Dass er nächstes Jahr bei uns Trainer ist, ist für mich selbstverständlich", sagte der 59-Jährige am Sonntag vor dem Abschiedsspiel für RB-Rekordspieler Dominik Kaiser dem MDR.

Am Montag oder Dienstag sollen die Gespräche über eine Verlängerung wieder aufgenommen werden. "Wir haben klar vereinbart, dass wir uns Anfang der Woche zusammensetzen und über alles sprechen. Worüber wir reden ist, wie sieht es über die nächste Saison hin aus. Er sagt, wo er Handlungs- und Verbesserungsbedarf sieht. Wir werden uns da austauschen, wie wir es auch letztes Jahr gemacht haben", sagte Rangnick.

Rangnick hatte die Gespräche mit Hasenhüttl, dessen Vertrag noch bis Juni 2019 läuft, aufgrund der Ergebnis-Krise nach dem Viertelfinal-Aus in der Europa League bei Olympique Marseille bis zum Saisonende vertagt. RB hatte sich am Samstag mit dem 6:2 bei Hertha BSC für die Europa League qualifiziert. "Am Ende ist Platz sechs, das was wir verdientermaßen bekommen haben. Und damit sind wir absolut einverstanden und zufrieden", sagte Rangnick.

Plädoyer

Die Spieler sprachen ebenfalls ein klares Plädoyer für ihren Coach aus. "Ich will definitiv mit dem Trainer weitermachen, aber es liegt nicht in meiner Hand. Wir haben die letzten zwei Spiele richtig gute Argumente gebracht, dass er weiter macht", sagte Kapitän Willi Orban. "Ich glaube, diese Saison war sehr, sehr intensiv für alle Beteiligten." Jeder habe Fehler gemacht – die Spieler, die Mannschaft, das Trainerteam. Orban: " Aber darum gehe es: Dass man es nächste Saison besser mache.

Auch sportlich sind längst noch nicht alle Fragen geklärt: Nur bei einem Cupsieg von Meister FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt am Samstag ist Leipzig direkt für die Gruppenphase gesetzt. Ansonsten müssten die Sachsen in Qualifikationsrunde zwei Ende Juli ran.

Heißes Video

"Es ist natürlich nicht in unseren Händen. Wir werden uns sicher das Pokalfinale anschauen", sagte Peter Gulasci zur Ausgangslage. "Wahrscheinlich", führte der Tormann fort und sagte nach kurzer Pause: "Es ist komisch zu sagen – aber wir drücken den Bayern die Daumen." Damit sich die Leipziger diese Ausgangslage und den sechsten Platz sichern konnten, hatte Hasenhüttl sein Team mit einem mehrminütigen Motivationsvideo noch einmal richtig heiß auf das Saisonfinale gemacht. (APA, 13.5.2018)