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Prinz Harry und Meghan Markle

Foto: AP/Ben Birchall

Königliche Zeiten samt "royaler" Berichterstattung stehen uns bevor, und das nicht zu knapp. Es ist eines der größten Rätsel der Gattung Mensch, dass wir uns für nichts mehr interessieren als für Hochzeiten im englischen Königshaus, für Ereignisse also, die mit dem Leben des Einzelnen so viel zu tun haben wie Die Hinichen mit den Wiener Philharmonikern.

Fakt ist, dass schon im Vorfeld der Heirat von Harry und Meghan – verzeihen Sie die formlose Ansprache – öffentlich royale Fragen über royale Fragen erörtert werden. In welcher Adjustierung wird Harry vor den Traualtar treten? Im Anzug, Frack oder doch gleich in der Nazi-Uniform? Und was ist mit dem Bäuchlein von Meghan? Ist das nun ein "süßes" Babybäuchlein, das "Österreich" gewohnheitsmäßig mit seinem berüchtigten roten Oval umzingelt? Oder hat sich Mylady bei Roastbeef und Yorkshire-Pudding nicht zurückgehalten? Warum lassen wir es zu, dass die königliche Kopulation in der Hochzeitsnacht aus britischer Prüderie nicht live in alle Welt übertragen wird? Das brächte doch Quote noch und noch!

Wir brauchen mehr königliche Paarberichterstattung, viel, viel mehr, und nicht nur aus Großbritannien. Kein Mensch weiß etwa, wie es um das Eheleben von König Tupou VI. von Tonga mit Königin Nanasipau'u steht: Alles in polynesischer Butter, oder hängt der Haussegen schief? Es ist Zeit, dass diese Frage medial ausgeleuchtet wird, und zwar flott. (Christoph Winder, 13.5.2018)