Man kennt sich.

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Madrid – Das Finale des Masters-1000-Tennisturniers von Madrid am Sonntagabend (Nicht vor 18.30 Uhr Liveticker derStandard.at) zwischen Alexander Zverev und Dominic Thiem ist das erste Duell der beiden auf großer Bühne Von den fünf Vergleichen der beiden vor dem Madrider Showdown hatte nur jenes vor zwei Jahren beim 250er-Event in Nizza Finalcharakter. Thiem setzte sich da ebenso durch wie Wochen davor im München-Halbfinale, kurz danach in der Runde drei der French Open und im Februar 2017 zum Auftakt des Hallen-Turniers von Rotterdam. Nur im Herbst 2016 in der Runde der letzten 32 in Peking war Zverev erfolgreich geblieben. In keinem dieser Spiele blieb der Gewinner ohne Satzverlust.

"Wir haben die fünfmal gegeneinander gespielt, als er schon Top Ten war und ich noch mehr in der Entwicklung war", merkte Zverev nach seinem Madrider Halbfinalsieg gegen den Kanadier Denis Shapovalov an. Tatsächlich war Thiem erst nach dem dritten Tour-Duell mit Zverev erstmals in die Top Ten vorgestoßen. Das ändert aber nichts daran, dass Thiem im Ranking stets klar besser war. Beim ersten Duell war Zverev 49., zehn Monate später in Rotterdam schon 18.

Die Jagd

Mittlerweile hat der drei Jahre jüngere 1,98-m-Mann Thiem überholt, schon im vergangenen November kam Zverev erstmals in die vom Österreicher bisher nicht erreichten Top drei der Weltrangliste. Als Ranking-Dritter geht Zverev auch in die nächste Turnierwoche, Thiem als Nummer sieben oder bei einer Finalniederlage gegen Zverev auf Position acht. Dessen Punktebonus liegt stark am besseren Abschneiden auf 1000er-Niveau, auf dem er vor Madrid schon zwei Titel geholt hatte.

Zverev war mit einer Bilanz von acht Siegen in Folge in das Madrid-Endspiel gegangen, nachdem er in der Woche davor in München seinen ersten Titel dieser Saison geholt hatte. Auch für Thiem ging es mit der Jagd nach seiner ersten Masters-1000-Krone um seinen zweiten Titel 2018, hatte er doch schon in Buenos Aires zugeschlagen. Heuer hatte bereits der Argentinier Juan Martin del Potro in Indian Wells erstmals auf höchster ATP-Ebene zugeschlagen.

Eh nicht leicht

Wie schwierig es ist, Masters-1000-Turniere für sich zu entscheiden, zeigt, dass von den aktiven Spielern nur die "Big Four" Roger Federer (SUI), Rafael Nadal (ESP), Novak Djokovic (SRB) und Andy Murray (GBR) mehr als zwei 1000er-Titel geholt haben. Selbst Stan Wawrinka (SUI) hat erst einen solchen Erfolg geholt. Während Thiem also in Madrid um seinen bisher größten Finalsieg spielte, ging es für Zverev darum, zum fünften Aktiven mit zumindest drei 1000er-Titeln zu werden.

Kvitova in Form

Den Titel bei den Frauen in Madrid sicherte sich die Tschechin Petra Kvitova. Im Finale setzte sich die 28-Jährige nach einem fast dreistündigen Marathon gegen die ungesetzte Niederländerin Kiki Bertens 7:6(6),4:6,6:3 durch.

Für Kvitova ist es bereits der fünfte Turniersieg seit ihrem Comeback vor knapp einem Jahr, der heuer vierte. Der zweifachen Wimbledonsiegerin waren kurz vor Weihnachten 2016 von einem Einbrecher in ihrer Wohnung in Tschechien bei einer Messerattacke mehrere Sehnen und Nerven in der Schlaghand durchtrennt worden. Ihre Rückkehr ist deshalb verblüffend. Am Montag wird sie bereits wieder die Nummer acht der Weltrangliste sein.

Madrid ist schon länger ein gutes Pflaster für Kvitova. Hier gewann die Spezialistin für schnelle Unterlagen drei ihrer nun vier Turniersiege auf Sand. Auch Bertens darf mit dem Turnier zufrieden sein. Sie wird erstmals in die Top 15 des WTA-Rankings vorstoßen. (APA, red, 13.5.2018)