Einsatzkräfte nach dem Anschlag auf das Polizeihauptquartier in der Stadt Surabaya.

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Jakarta – Einen Tag nach den tödlichen Selbstmordattentaten auf christliche Kirchen im indonesischen Surabaya ist die Polizeizentrale der Großstadt zum Anschlagsziel geworden. Bei der Explosion einer Autobombe am Montagmorgen wurden Polizeiangaben zufolge mindestens zehn Menschen verletzt, sowohl Polizisten als auch Zivilisten. Eine fünfköpfige Familie habe den Anschlag verübt, sagte Polizeichef Tito Karnavian bei einer Pressekonferenz. Das jüngste Mitglied sei acht Jahre alt und derzeit im Krankenhaus. Die übrigen vier mutmaßlichen Attentäter wurden getötet.

Präsident Joko Widodo bezeichnete die Angriffe als "barbarisch" und "würdelos" sowie als "Aktion von Feiglingen". Er kündigte eine Verschärfung der Antiterrorgesetze an – notfalls auch ohne Zustimmung des Parlaments. Zuvor wurde bereits das Militär angewiesen, Polizeikräfte zu unterstützen.

Bei den Terroranschlägen am Sonntag waren nach Polizeiangaben mindestens 13 Menschen getötet und mehr als 40 verletzt worden. Die Bomben explodierten kurz vor Beginn der morgendlichen Gottesdienste fast zeitgleich in drei Kirchen der zweitgrößten Stadt des Landes. Dutzende Menschen wurden verletzt. Die indonesischen Behörden äußerten sich überzeugt, dass die Anschläge von Islamisten begangen wurden, die es gezielt auf Christen abgesehen hatten. Zudem sollen alle Täter aus einer einzigen Familie stammen, darunter zwei neun und zwölf Jahre alte Kinder. (APA, red, 14.5.2018)