Washington/Jerusalem – Unmittelbar vor der Einweihung der US-Botschaft in Jerusalem hat der Chef des Terrornetzwerks Al-Kaida, Aiman al-Sawahiri, Muslime zum Jihad gegen die USA aufgerufen. Die Entscheidung der USA, ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, habe gezeigt, dass Verhandlungen und "Beschwichtigungen" den Palästinensern nichts gebracht hätten, sagte Sawahiri am Sonntag.

Der Palästinensischen Autonomiebehörde warf Sawahiri in der Botschaft mit dem Titel "Tel Aviv ist auch ein Land der Muslime" vor, ein "Verkäufer Palästinas" zu sein, wie das auf Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen SITE berichtete. Seine Anhänger rief er auf, zu den Waffen zu greifen.

"Moderner Kreuzzug"

Sawahiri warf zudem US-Präsident Donald Trump vor, "das wahre Gesicht des modernen Kreuzzugs offenbart" zu haben. Dieses zeige, dass "Beschwichtigungen" nicht funktionierten, "sondern nur Widerstand" durch "Jihad", sagte Sawahiri.

Israel feiert am Montag den 70. Jahrestag seiner Staatsgründung. Am selben Tag wird die US-Botschaft auf Beschluss Trumps von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt, was zugleich die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA bedeutet. Es wird mit Protesten der Palästinenser gerechnet, darunter eine Großdemonstration an der Grenze des Gazastreifens zu Israel. (APA, 14.5.2018)