Zum 70. Jahrestag der Gründung Israels eröffneten die USA am Montagnachmittag ihre Botschaft in Jerusalem.

Die Zeremonie zur Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem mit Ivanka Trump und ihrem Gatten Jared Kushner fiel mit schweren Protesten an der Grenze Israel/Gaza zusammen. Israelische Sicherheitskräfte töteten dutzende und verwundeten hunderte palästinensische Demonstranten.

An der Botschaftszeremonie am Vorabend nahm außer den Botschaftern der EU-Länder Ungarn, Rumänien und Tschechien auch der österreichische Botschafter teil. Der deutsche Botschafter und die Botschafter etlicher anderer Länder blieben fern. Der österreichische Botschafter betonte allerdings, die österreichische diplomatische Vertretung werde weiter in Tel Aviv bleiben.

Es gratulierten außerdem Außenministerin Karin Kneissl und Vizekanzler H.-C. Strache in einer gemeinsamen Erklärung Israel zur Staatsgründung vor 70 Jahren. Strache betonte, dass "wir eine besondere Verantwortung für Israel tragen", denn es sei von Menschen gegründet worden, die auf der "Flucht vor der Verfolgung durch den Nationalsozialismus waren". Außenministerin Karin Kneissl wiederum verwies auf die Notwendigkeit einer "Aussöhnung mit den Palästinensern".

Österreichs Regierung tut also der Regierung Netanjahu mit der Teilnahme einen kleineren Gefallen, verweigert ihr aber einen größeren, nämlich die Verlegung der Botschaft. Schön ausgewogen. (Hans Rauscher, 14.5.2018)