"Wien heute"-Chefredakteur Paul Tesarek analysierte im Studio bei Elisabeth Vogel.

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In politisch stürmischen Zeiten sind es die ORF-Landesstudios, die den Regierenden sicheren Halt verleihen und einige Zuversicht spenden. Kein Wunder also, dass die Präsentation von Michael Ludwigs Wiener Traumteam in der Montagausgabe von "Wien heute" ihren gebührenden Niederschlag fand.

Bildet Wien eine neue Stadtregierung, so weiß man, dass jetzt endgültig der Weltgeist die Flächenbezirke (und natürlich auch das eine oder andere Bobo-Grätzl) durchherrscht. Das schöne Antlitz von Moderatorin Elisabeth Vogel verklärt sich angemessen. Doch ein Rest von Ungewissheit, von nagender Sorge umwölkt ihre helle Stirn.

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Der ideale Zeitpunkt scheint gekommen, "Wien heute"-Chefredakteur Paul Tesarek zu den Zukunftsaussichten von Ludwigs erstem Aufgebot zu befragen – gleich, ob die betreffenden Stadträtinnen nun quer, schief oder doch eher pfeilgeradeaus eingestiegen sind. Wer, wenn nicht "Pythia" Tesarek wüsste schließlich zu sagen, was so einen roten "Buagamasta" im Innersten zusammenhält?

Tesarek ließ sich seinerseits nicht lumpen. Er vertrieb, bildlich gesprochen, jeden Anhauch von Weihrauch mit energischen Armbewegungen. "Bemerkenswert" fand er das alles. Vor allem aber könne die SPÖ ihre Integrationspolitik – "wie immer man die politisch beurteilt" – so nicht fortsetzen: "Die FPÖ gewinnt eine Wahl nach der anderen." Ludwig müsse, nein, er werde den Kurs seiner Stadtpartei in dieser Schicksalsfrage korrigieren. Es ist erhebend zu sehen, wenn das chefredaktionelle Wähnen in der stattlichen Verkörperung durch "Weltgeist" Michael Ludwig endlich Ziel und Bestimmung findet. (Ronald Pohl, 15.5.2018)