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Ab Mittwoch soll die Brücke zwischen der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim und Russland genutzt werden können.

Foto: Alexander Nemenov/Pool via REUTERS

Moskau – Vier Jahre nach der Annexion der Krim hat Russlands Präsident Wladimir Putin am Dienstag eine Brücke zwischen der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel und dem russischen Festland eingeweiht. Der Staatschef fuhr mit einem orangefarbenen Transporter gefolgt von mehreren weiteren Lkw über die 19 Kilometer lange Brücke über der Meerenge von Kertsch, wie Fernsehsender live berichteten.

Die Brücke, welche die Krim mit der gegenüberliegenden südrussischen Halbinsel Taman verbindet, ist länger als die Vasco-da-Gama-Brücke in Lissabon und damit nun die längste Brücke Europas.

Von Russland aus war die Krim bisher nicht über einen direkten Landweg zu erreichen gewesen. Putin eröffnete zunächst nur den vierspurigen Autoteil der Brücke, Ende 2019 soll noch eine zweigleisige Eisenbahnstrecke hinzukommen. Putins Sprecher Dmitri Peskow sprach von einem "symbolisch bedeutsamen Tag" und erinnerte daran, dass der Bau auf eine persönliche Initiative des Präsidenten zurückgehe.

Milliarden-Projekt

Die Fertigstellung war ursprünglich Ende 2018 geplant, ab Mittwoch soll sie aber schon genutzt werden können. Die Kosten für den Bau belaufen sich Medienberichten zufolge auf umgerechnet drei Milliarden Euro. Den Bauauftrag erhielt der mit dem Kremlchef befreundete Unternehmer Arkadi Rotenberg, der vom Westen mit Sanktionen belegt ist.

Russland hatte sich die Krim nach einem umstrittenen Referendum im März 2014 einverleibt. Die Ukraine sieht die Halbinsel weiter als Teil ihres Staatsgebiets. Der Westen verurteilt den Schritt Moskaus als Bruch des Völkerrechts. Die Krim ist Sitz der russischen Schwarzmeerflotte. Die Halbinsel mit etwa zwei Millionen Bewohnern ist in etwa so groß wie die Bundesländer Steiermark und Kärnten zusammen. (APA, 15.5.2018)