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Anhänger Muktada al-Sadrs feiern den Wahlsieg.

Foto: REUTERS/Alaa al-Marjani

Bagdad – Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi hat dem schiitischen Geistlichen Muktada al-Sadr zum Sieg bei der Parlamentswahl gratuliert. Das Büro des Klerikers teilte mit, Sadr habe am Dienstag vom Regierungschef einen Telefonanruf erhalten. Die Sairun-Liste (Wir marschieren) des Geistlichen liegt bei der Abstimmung nach vorläufigen Ergebnissen in Führung. Demnach konnte das Bündnis in sechs von bisher 16 ausgezählten Provinzen die meisten Stimmen gewinnen. Abadis Liste liegt hingegen nur in einer Provinz vorn.

Die Ergebnisse aus zwei Provinzen hat die Wahlkommission bisher jedoch noch nicht offiziell veröffentlicht. Unklar ist auch noch, wie viele Parlamentssitze die einzelnen Listen nach der Wahl am Samstag erhalten. Die größte Fraktion hat das Recht, die Regierung zu bilden. Allerdings wird sie auf Koalitionspartner angewiesen sein.

Der 44 Jahre alte Sadr gilt als kontroverse Figur. Nach dem Sturz von Langzeitherrscher Saddam Hussein 2003 bekämpfte seine Mahdi-Armee die US-Truppen mit Gewalt. In den vergangenen Jahren wandelte er sich zu einem der schärfsten Kritiker des politischen Establishments in Bagdad. Im Wahlkampf forderte der Geistliche Reformen, versprach die Bekämpfung der Korruption und setzte auf soziale Themen. Für die Wahl ging er ein Bündnis mit den Kommunisten ein. (APA, 15.5.2018)