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Ametsreiter sieht die Übernahme von Unitymedia auch als Chance, ganz vorn bei der Zukunftstechnologie 5G dabei zu sein.

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Der Chef von Vodafone Deutschland, der Österreicher und Ex-Telekom-Austria-Chef Hannes Ametsreiter, wirbt für eine schnelle Genehmigung der Vodafone-Übernahme von Unitymedia und weiterer osteuropäischer Kabelgeschäfte von Liberty Global.

"Davon profitiert Deutschland, weil es dann endlich beim Infrastrukturausbau weiter geht. Wenn wir Kabel verlegen, ist das der beste Katalysator für Glasfaser. Dann muss die Telekom nachziehen, um mithalten zu können", sagte Ametsreiter am Dienstag. Er selbst rechnet mit dem grünen Licht der Kartellbehörden für den 18,4 Milliarden Euro schweren Deal innerhalb von sechs bis zwölf Monaten. Beobachter erwarten, dass letztlich die EU-Kommission über die Transaktion entscheiden muss.

Unter Druck

Vodafone setzt mit dem Milliardendeal vor allem die Deutsche Telekom unter Druck, die gerade ihrerseits mit ihrer US-Tochter T-Mobile US den kleineren US-Rivalen Sprint übernimmt. Deutsche-Telekom-Chef Timotheus Höttges hat den angepeilten Kabel-Deal bereits scharf kritisiert und von einer Remonopolisierung gesprochen. "Durch den Deal wird Vodafone europäischer und deutscher, während die Deutsche Telekom über den Atlantik springt", entgegnete Ametsreiter mit Verweis auf den jüngsten Zukauf des Konkurrenten. Zusammen mit Unitymedia würde die Deutschland-Sparte künftig für rund 30 Prozent des Vodafone-Umsatzes stehen. Derzeit werden in der Bundesrepublik rund ein Viertel erwirtschaftet.

Ametsreiter sieht die Übernahme von Unitymedia auch als Chance, ganz vorn bei der Zukunftstechnologie 5G dabei zu sein. "Wir verfügen dann einfach über mehr Basisstationen, die wir anschließen können," sagte der 51-jährige Österreicher, der seit 2015 die Deutschland-Tochter leitet. (APA, 15.5. 2018)