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Der Literaturwissenschaftler Gérard Genette ist im Alter von 87 Jahren gestorben.

Foto: Getty/Ulf ANDERSEN

Paris – Der 1930 als Sohn eines Textilarbeiters in Paris geborene Gérard Genette galt seit dem Tod Roland Barthes' als Papst der französischen Literaturtheorie. Ein Klassiker des Poststrukturalismus war er vorher schon.

In seinen erst spät in deutscher Übersetzung erschienenen Arbeiten brachte Genette mit den Termini "Intertextualität" und "Narratologie" Begriffe ins Gespräch, die neben seinen soliden Anleitungen zur formalen Textanalyse (u. a. Marcel Proust) seither Legionen von Literaturwissenschaftern beschäftigen.

Genette, der sich auch im hohen Alter weiter mit der Tiefenstruktur des Erzählens und dem "System" Literatur auseinandersetzte, verstarb vergangenen Freitag im Alter von 87 Jahren in Paris. (red, 15.5.2018)