Karin Pollack beschäftigt sich von Berufs wegen mit Gesundheit. In diesem Frühjahr ließ sie sich wieder gegen FSME impfen.

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Nie zur Hand, wenn ich ihn brauche: der Impfpass.

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Oft fehlt nur der letzte Anstoß, um eine Entscheidung zu treffen. Die Gesundheitsredaktion hat dieses Jahr schon sehr viel über Zecken geschrieben. Etwa dass heuer besonders viele in Wald und Wiese unterwegs sind, weil die klimatischen Bedingungen so günstig für die Zeckenpopulation waren. Oder dass die Zecken immer giftiger werden, sprich nicht nur FSME übertragen, sondern auch eine Reihe anderer Erkrankungen. Das sind allesamt Argumente für Impfungen.

Doch erst als mir ein Freund, der in der Stadt lebt, erzählte, dass er einen Zeck am Penis hatte, sah ich mich dazu veranlasst, in die Apotheke zu laufen. Ich weiß, es ist irrational: Ich habe nicht einmal einen Penis, aber trotzdem wollte ich deshalb geimpft werden.

Immer eine Lüge

Praktischerweise gibt es eine Betriebsärztin. Sie kann irrsinnig gut impfen, das weiß ich schon von der Grippe-Impfung. Nur den Impfstoff musste ich mir selbst besorgen. "Haben Sie Ihren Impfpass mitgebracht?", fragte die nette Medizinerin und schaute mich erwartungsvoll an.

"Tut mir leid, hab ich vergessen", log ich. Die Wahrheit ist: Ich habe keinen Impfpass, besser gesagt, ich finde ihn eigentlich nie. Oder irgendwie finde ich mehrere. Doch immer sind es nur ganz alte, die noch mein Kinderarzt (!!!) ausgefüllt hat.

Nochmal ehrlich

Und weil ich nie einen mithabe, wurde mir in meiner Erinnerung immer ein neuer ausgestellt. So habe ich auch dieses Mal nur das Pickerl, das ich im Nachhinein in den Impfpass kleben soll, bekommen.

Und wieder bin ich ehrlich: Ein Pickerl von den Grippeimpfungen klebt in meiner Bürolade, ein anderes in meiner Geldbörse. Das stört mich zwar, aber ich hoffe immer noch, dass der aktuelle Impfpass wieder auf meiner Bildfläche auftaucht. Dann klebe ich sie alle ein. Über den elektronischen Impfpass würde ich mich persönlich übrigens sehr freuen. (Karin Pollack, 20.5.2018)