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US-Militärbasen sollen laut Plänen genutzt werden, um Kinder illegaler Einwanderer unterzubringen, die man zuerst von ihren Eltern getrennt hat.

Foto: AP / Al Grillo

Washington – Die US-Regierung will illegal eingereiste Kinder möglicherweise auf Militärstützpunkten unterbringen. Vier Einrichtungen der Armee in den Bundesstaaten Texas und Arkansas kommen dafür in Betracht, wie die "Washington Post" am Dienstag berichtete. Demnach wollen Regierungsvertreter die Stützpunkte besuchen, um zu prüfen, ob sie dafür geeignet sind.

US-Justizminister Jeff Sessions hatte in der vergangenen Woche damit gedroht, Einwanderer von ihren Kindern zu trennen, wenn sie ohne gültige Papiere in die USA einreisen. Die "Washington Post" beruft sich auf eine E-Mail des Pentagons an das Ministerium für Gesundheit und Soziale Dienste, das für die Betreuung von Pflegekindern zuständig ist. Ob der Plan überhaupt umgesetzt wird, steht demnach noch nicht fest. Das Verteidigungs- und das Gesundheitsministerium waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Abwandlung von Obama-Idee

Neu ist die Idee nicht: Wegen des massiven Zustroms von Kindern und Jugendlichen aus Zentralamerika hatte die Regierung unter US-Präsident Barack Obama im Sommer 2014 Militärstützpunkte in Kalifornien, Oklahoma und Texas genutzt, um tausende Minderjährige zu beherbergen. Dabei ging es allerdings um Personen, die ohne ihre Eltern eingereist waren und versorgt werden mussten.

Für Obamas Nachfolger Donald Trump ist der Kampf gegen illegale Einwanderung ein zentrales Thema seiner Präsidentschaft. An der Grenze zu Mexiko will er eine Mauer errichten um die illegale Migration aus Zentralamerika einzudämmen. Zudem ordnete Trump an, tausende Nationalgardisten dorthin zu verlegen. (APA, red, 16.5.2018)