Mangelnde Würdigung? Ralph Hasenhüttl löst sich überraschend von Leipzig.

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Leipzig – RB Leipzig und Trainer Ralph Hasenhüttl gehen ab sofort getrennte Wege. Dies teilte der deutsche Bundesligist am Mittwoch mit. Die Parteien einigten sich auf Wunsch des Österreichers auf eine Vertragsauflösung. Am Dienstag hatten die Klubbosse um Sportdirektor Ralf Rangnick und Geschäftsführer Oliver Mintzlaff dem Trainer die erhoffte Verlängerung des bis Ende Juni 2019 laufenden Vertrages verwehrt.

Hasenhüttl war im Sommer 2016 vom FC Ingolstadt nach Leipzig gewechselt und hatte den damaligen Aufsteiger als Vizemeister in die Champions League geführt. In der abgelaufenen Spielzeit qualifizierte sich RB unter Hasenhüttl trotz Doppelbelastung für die Europa League. Nun sollte der Trainer vorerst ohne Zukunftssicherung in sein letztes Vertragsjahr gehen, er war noch bis Sommer 2019 an RB gebunden.

Dem 50-Jährigen behagte dies nicht. "Aus meiner Sicht ist es im Sinne der Umsetzung der langfristigen Ziele von RB Leipzig von großer Bedeutung, eine nachhaltige Vertragslösung anzustreben. Nach gemeinsamen Erfolgen sollte man deshalb ehrliche Worte an den Tag legen können und auch ein klares Nein statt ein beschwichtigendes Ja wählen dürfen. Aus diesem Grund habe ich die Vereinsführung gebeten, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden", wurde Hasenhüttl in einer Aussendung Leipzigs zitiert.

Kehrtwende Rangnicks

Auch Rangnick hatte die nun von ihm vertretene Variante noch für wenig wünschenswert erachtet. Zuletzt hatte sich seine Einstellung dazu aber geändert. "Ich wäre sehr gerne gemeinsam mit Ralph Hasenhüttl als Cheftrainer in die nächste Saison gegangen", so der Sportdirektor via Pressemeldung.

Er habe diesen Wunsch dem Trainer gegenüber auch "in persönlichen Gesprächen deutlich zum Ausdruck gebracht", so Rangnick weiter. "Im Gegensatz zum Winter bin ich allerdings mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, dass ein weiteres gemeinsames Jahr zunächst einmal ausgereicht hätte. Für Ralph gab es jedoch keinerlei Alternative zu einer vorzeitigen Vertragsverlängerung. Es war daher sein ausdrücklicher Wunsch, den Vertrag aufzulösen. Diesem Wunsch haben wir schweren Herzens entsprochen."

Mintzlaff würdigte zunächst die menschlichen Qualitäten Hasenhüttls, der auch die Leipziger Fans begeistert hätte. Auch er betonte jedoch, dass "eine Verlängerung zum jetzigen Zeitpunkt für unseren Verein nicht der richtige Schritt gewesen wäre". (red, sid, 16.5.2018)