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Der Franzose Griezmann macht es für Atletico klar.

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Offensivkraft Dimitri Payet musste schon in der ersten Halbzeit verletzt vom Feld.

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Der überragende Antoine Griezmann hat Atletico Madrid mit einer perfekten Show den Sieg in der Europa League beschert. Der 27-jährige Franzose erzielte beim 3:0 (1:0) im Finale gegen Olympique Marseille die ersten beiden Treffer (21., 49.) und sicherte Atletico den dritten Europa-League-Titel nach 2010 und 2012. Gabi (89.) machte kurz vor Schluss alles klar.

Vor 57.000 Zuschauern in Lyon war Griezmann wieder einmal in den entscheidenden Situationen zur Stelle und schlug eiskalt zu. Vor dem 1:0 war er Nutznießer eines bösen Fehlers von Andre Zambo Anguissa und ließ Keeper Steve Mandanda aus zwölf Metern keine Chance. Das 2:0 leitete er selbst ein, bekam den Ball von Koke zurück und schupfte aus vollem Lauf gefühlvoll über Mandanda hinweg.

Payet muss runter

Marseille hatte wenig entgegenzusetzen und muss 25 Jahre nach dem Champions-League-Sieg weiter auf großen Erfolg warten. Atletico konnte endlich seinen Finalfluch brechen – 2014 und 2016 hatte es im Finale der Champions League gegen Real Madrid Niederlagen gegeben.

Marseille wurde schon in der 32. Minute entscheidend geschwächt: Regisseur Dimitri Payet konnte wegen Muskelproblemen nicht weiterspielen, verließ unter Tränen den Platz. Zuvor hatte der französische Nationalspieler mit einem genialen Pass fast die Führung eingeleitet, Valere Germain schob aus kurzer Distanz noch vorbei.

Atletico-Trainer Diego Simeone verfolgte das Geschehen wieder von der Tribüne aus, da er wegen Schiedsrichterbeleidigung noch gesperrt war. An der Seitenlinie dirigierte Assistent German Burgos das Spiel der Madrilenen.

Zumindest akustisch hatte Marseille ein deutliches Übergewicht. Die 12.000 OM-Fans sorgten für einen Riesenlärm im Stadion. Zu Beginn brannten sie mehrere Dutzend Bengalen ab, immer wieder detonierte es unter dem Tribünendach, dennoch pfiff Schiedsrichter Björn Kuipers halbwegs pünktlich an.

Überforderung

Den Spielern fiel auf dem Rasen weniger ein. Die Verfechter des Umschaltspiels waren mit dem eigenen Spielaufbau lange Zeit überfordert, es fehlten die guten Ideen aus dem Mittelfeld. Zudem wurden viel zu wenige Szenen im gegnerischen Strafraum kreiert. Wenn der Ball gefährlich vors Tor flog, wurde er meist zur sicheren Beute von Jan Oblak – oder landete wie beim Kopfball von Konstantinos Mitroglou kurz vor Schluss (81.) an der Innenstange. So stemmte Atletico am Ende hochverdient den Pokal in den Himmel. (sid, red, 16.5.2018)

Europa League, Finale, Mittwoch

Olympique Marseille – Atletico Madrid 0:3 (0:1).
Stade de Lyon, 57.000 Zuschauer, SR Björn Kuipers (NED)

Torfolge:
0:1 (21.) Griezmann
0:2 (49.) Griezmann
0:3 (89.) Gabi

Marseille: Mandanda – Sarr, Rami, Luiz Gustavo, Amavi – Zambo Anguissa, Sanson – Thauvin, Payet (32. Lopez), Ocampos (55. Njie) – Germain (74. Mitroglou)

Atletico: Oblak – Vrsaljko (46. Juanfran), Gimenez, Godin, Lucas Hernandez – Correa (88. Partey), Gabi, Saul Niguez, Koke – Griezmann (90. Torres), Diego Costa

Gelbe Karten: Amavi, Luiz Gustavo, Njie bzw. Vrsaljko, Lucas Hernandez