Die Qualität des eigenen Gehörs spielt bei der Wahrnehmung von "Yanny" oder "Laurel" auch eine Rolle.

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"Yanny" oder "Laurel": Das ist derzeit offenbar die Frage aller Fragen im Netz. Ein simples Audiosample spaltet derzeit die Internetnutzer in zwei Lager, die jeweils etwas anderes hören – und sich wundern, dass es überhaupt eine andere Interpretation geben kann.

Experimente

Erklärungsversuche für dieses Phänomen gibt es mittlerweile zuhauf. So dürfte klar sein, dass einerseits das jeweilige Ausgabegerät als auch Alter und Qualität des eigenen Gehörs mit der Interpretation des Gehörten etwas zu tun haben. So demonstriert etwa ein Twitter-Nutzer, dass man das gleiche Sample anders hört, wenn das Bassniveau verändert wird. Auch eine Änderung der Frequenz der Ausgangsdatei verändert bei den meisten Nutzern die Wahrnehmung des Wortes.

Richtig ist nur eines

All diese Diskussionen und Experimente ändern aber an einem simplen Faktum nichts: Es gibt nur eine "richtige" Interpretation, und die lautet "Laurel". Quelle des umstrittenen Samples ist nämlich ein Eintrag auf Vocabulary.com – und zwar bezüglich des Wortes "Laurel" (also: Lorbeeren). Die Audiodatei wurde von der Seite automatisch erstellt, wobei sich – wohl nicht zuletzt aufgrund der niedrigen Qualität – der unerwartete Effekt ergeben hat.

Spurensuche

Aufgefallen war das dem 18-jährigen Roland Szabo, der die Datei für ein Schulprojekt heruntergeladen hatte und dann verblüfft feststellte, dass seine Freunde hier unterschiedliche Dinge hörten. Über das Onlinenetzwerk Reddit fand das seltsame Phänomen dann seinen Weg in die Öffentlichkeit. (red, 17.5.2018)