Peking – Erstmals hat in China eine von einem privaten Raumfahrtunternehmen entwickelte Rakete abgehoben. Das chinesische Unternehmen OneSpace startete seine Rakete mit dem Namen "OS-X0" am Donnerstag von einem Testgelände im Nordwesten des Landes, wie die staatliche Zeitung "China Daily" berichtete.

Der Test verlief den Berichten zufolge erfolgreich: Das 7,2 Tonnen schwere und neun Meter hohe Geschoss erreichte eine Höhe von 42 Kilometern, womit ihm rund 60 Kilometer zur vom Fédération Aéronautique Internationale (FAI) definierten Grenze zum Weltraum fehlte.

US-Unternehmen voran

Private Raumfahrtunternehmen in den USA sind den Chinesen weit voraus. Das von US-Mogul Elon Musk im Jahr 2002 gegründete Unternehmen SpaceX hat mit seinen Raketen bereits zahlreiche Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht und Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation ISS durchgeführt. Auch Amazon-Chef Jeff Bezos arbeitet mit seiner Firma Blue Origin an ambitionierten Raumfahrtplänen.

Ähnlich wie die US-Firmen will auch OneSpace nach eigenen Angaben eines Tages Transportflüge und Weltraumausflüge für Touristen ins All anbieten. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua wurden in den vergangenen drei Jahren rund 60 Unternehmen in China gegründet, die sich mit kommerzieller Raumfahrt beschäftigen.

Ambitionierte Pläne

Im Wesentlichen wird das Raumfahrtprogramm des Landes aber vom Staat unter Kontrolle des Militärs vorangetrieben. Die Regierung hat ambitionierte Pläne im All. Neben weiteren Flügen zum Mond ist eine Marsmission geplant, bei der ein Landefahrzeug samt Rover auf dem roten Planeten absetzt werden soll. Auch plant China den Bau einer eigenen Raumstation. (APA, red, 17.5.2018)