Radwege, Markierungen, Wegweiser und Abstellanlagen kosten Geld. Aber auch die Evaluierung und Planung von Infrastrukturmaßnahmen sind kostenintensiv. Das weiß auch die Regierung, die den Anteil der Radfahrer zwar verdoppeln will, während das Budget für Radfahrer bescheiden klein ist.

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Günstiger ist es, wenn Radfahrer die bereits vorhandene Infrastruktur mitbenutzen. Ob dadurch der Anteil der Radler steigt, darf aber bezweifelt werden.

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Wohin die Reise gehen soll, ist für die Regierung klar: Es sollen mehr Personen davon überzeugt werden, mehr Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Im Rahmen der Klimastrategie definierte man das Ziel sogar genauer: Der Anteil der Radfahrer soll sich bis 2025 auf rund 13 Prozent in etwa verdoppeln. Ob das gelingen wird, darf man ruhig bezweifeln, wenn man sich anschaut, wie neue Infrastruktur und Anreize finanziert werden sollen. Das Budget des Umweltministeriums hat nämlich für "Umwelt, Energie und Klima" jährlich weiterhin rund 600 Millionen Euro zur Verfügung – und in diesem Paket macht das Radfahren nur einen Posten aus.

Internationaler Vergleich

Schauen wir zum Vergleich über die Grenzen: In den Niederlanden werden jährlich gut 500 Millionen Euro allein fürs Radfahren ausgegeben. Doch selbst das ist zu wenig, wenn man der dort aktiven und mächtige Radlobby Fietsersbond Glauben schenkt. Fietsersbond verlangt aktuell eine Verdoppelung der Investitionen, um den Anforderungen der Radlerinnen und Radler gerecht werden zu können.

Die heimische Radlobby schätzt den Betrag, der bis 2030 nötig wäre, um für Radler Entscheidendes zu verändern, auf drei Milliarden Euro.

Radweg versus Rad weg!

Wo würden Sie ansetzen, wenn Sie den Anteil der Radfahrer in Österreich heben wollen? Was hält Sie vom Radfahren ab, was stört Sie, was würden Sie sich wünschen, um öfter mit dem Rad zu fahren?

Oder sehen Sie die Sache ganz anders? Wurde schon zu viel Geld völlig sinnlos für Radfahrer ausgegeben, für sinnlose Radwege, Abstellmöglichkeiten, Sicherheit und Komfort? Welche Maßnahmen würden Sie setzen? Oder sind Sie gar froh, dass es nicht noch mehr Radfahrer gibt? (Guido Gluschitsch, Steffen Arora, 18.5.2018)