Laut dem US-amerikanischen Radio-Prediger Harold Egbert Camping hätte das Ende der Welt am 21. Mai 2011 begonnen und fünf Monate später wäre alles Leben auf der Erde erloschen gewesen. Während ein Teil seiner Anhänger vor dem Ende warnte, feierte der andere Weltuntergang-Partys. Die Welt drehte sich natürlich auch nach dem Stichtag weiter, doch seitdem feiern am 21. Mai viele Amerikaner den Anfang vom Ende der Welt.

Und weil heute wieder einmal der 21. Mai ist, wollen wir gerne Events vorstellen und Ausflugstipps geben, die man sich als Weltuntergangs-Tourist nicht verpassen sollte:

Wasteland Weekend, USA

Wie in einem Mad Max Film können sich die Weltuntergang-Touristen beim Wasteland Weekend vom 26. bis 30. September 2018 fühlen. Das post-apokalyptische Musik- und Kunstfestival findet seit 2010 in der Mojave Wüste rund zwei Stunden nördlich von Los Angeles statt. Neben Autoshows, Konzerten, Workshops, Modenschauen und Vorführungen gibt es auch Kostümwettbewerbe und Rollenspiele.

Wasteland Weekend
Foto: Coy Townson Photography

Denn die rund 4.000 Festivalteilnehmer sind alle verkleidet – selbst die Helfer und Journalisten. Wer nicht auf dem Gelände zelten möchte, der kann in der rund 50 Kilometer entfernten Wüstenstadt Rosamond übernachten.

Sonderausstellung Naturhistorisches Museum Bern, Schweiz:

Noch bis zum November 2022 wird im Naturhistorischen Museum Bern die Sonderausstellung "Weltuntergang – Ende ohne Ende" gezeigt. Dort erfahren Besucher in sieben thematisch aufbereiteten Räumen alles Wissenswerte rund um das Thema Weltuntergang – von sachlicher Analyse über Prophezeiungen und Spekulationen bis hin zu "offener Lust am Untergang".

"Weltuntergang – Ende ohne Ende": Eine Sonderausstellung des Naturhistorischen Museums Bern
Foto: NMBE/Lisa Schaeublin

Die Ausstellung führt Kultur- und Naturwissenschaften zusammen und bezieht gezielt auch künstlerische Arbeiten mit ein: So wurden Bilder, Funde und Erzählungen aus Wissenschaft, Kunst und Kultur zusammengetragen und aufbereitet.

Georgia Guidestones, USA:

Das Monument aus Granitstein in Elbert County im US-Bundesstaat Georgia ist ein Rätsel. Niemand weiß sicher, wer die Georgia Guidestones, die auch als "amerikanisches Stonehenge" bezeichnet werden, in Auftrag gegeben hat – der Erbauer stellte sich damals nur unter dem Pseudonym "Christian" vor. Sicher ist aber, dass er das Monument im Hinblick auf das erwartete Ende der Welt errichten ließ. Es wird davon ausgegangen, dass die Steine nach einer Apokalypse das Konzept zum Wiederaufbau der Zivilisation darlegen sollen.

Niemand weiß sicher, wer die Georgia Guidestones, die auch als "amerikanisches Stonehenge" bezeichnet werden, in Auftrag gegeben hat.
Foto: Georgia Development Authority

Da das Monument 1980, zur Zeit des Kalten Krieges entstand, wird auch vermutet, dass es eine Nachricht an die Überlebenden des Dritten Weltkrieges sein sollte. Auf den großen Steinblöcken, die zusammen rund 119 Tonnen wiegen und fast fünf Meter hoch sind, befindet sich eine Inschrift in acht modernen Sprachen: Arabisch, Chinesisch, Englisch, Hebräisch, Hindi, Russisch, Spanisch und Swahili. Darin geht es um die Regierungsbildung, die Bevölkerung und Geburtenkontrolle, die Umwelt und die Beziehung der Menschen zur Natur sowie um Spiritualität. Zehn Prinzipien sollen das künftige Überleben der Menschheit sichern. Dazu gehört zum Beispiel, die Weltbevölkerung unter 500 Millionen Menschen zu halten und eine neue gemeinsame Sprache einzuführen.

Diese Richtlinien wiederholen sich in gekürzter Form auf der Oberseite – dann aber in den altertümlichen Sprachen Babylonisch, Altgriechisch, Sanskrit und in ägyptischen Hieroglyphen. Anders als Stonehenge sind hier die Steine nicht im Kreis, sondern in Form eines "X" angelegt. Jede Achsenlinie ist im Hinblick auf die jährliche Mondumrundung der Erde ausgerichtet. Außerdem fungieren die Steine als Sonnenuhr. Das Monument befindet sich in der Nähe eines Gebiets, das die Cherokee Indianer das "Zentrum der Welt" nannten. (red, 21.5.2018)