Man kann sich pudelnackert auf den Hauptplatz stellen und auslachen lassen. Oder man bleibt mit seinem Frontkratzer-SUV bei einem Haucherl Schnee und bei ein bisserl Steigung hängen, während Hinz und Kunz an einem vorbeidrängen. Die Schmach ist die gleiche.

Die Ford-SUV-Allrad-Palette.
Foto: Ford

Gerade bei den kleinsten SUVs ist der Frontantrieb sehr begehrt. Klar, er erfüllt ja seinen Dienst hervorragend. Nur in Österreich, da ist der Wunsch nach einem Allrad erstaunlich groß. Das liegt vermutlich weniger daran, dass im Westen des Landes ein paar Berge sind, die wir alle paar Jahre einmal besuchen – und manchmal liegt dann dort auch Schnee.

Ein Hauch von Abenteuer

Der Grund, warum der Allrad in Österreich so beliebt ist, liegt auch nicht darin begründet, dass wir jedes Wochenende auf verschlammten Forstwegen zu den Einstiegen der schönsten Wanderwege fahren und mit dem Zweiradantrieb scheitern würden. Der Grund für die Allradbegeisterung liegt wohl wirklich in genau dem einen Mal im Autoleben, wo du steckenzubleiben drohst in deinem Auto, das so viel Abenteuer ausstrahlt.

Den kleinsten SUV von Ford, den EcoSport, gibt es nun auch mit Allradantrieb im 125 PS starken 1,5-Liter-Diesel, ab 25.200 Euro.
Foto: Ford

Ford hat den Ecosport bis vor kurzem überhaupt nur mit Frontantrieb angeboten. Das ist ab sofort Geschichte. Mit dem umfangreichen Facelift kommt auch der intelligente Allradantrieb iAWD. Er ist eine gewöhnliche Hang-on-Lösung, bei der im Bedarfsfall die Hinterachse im Millisekundenbereich zugeschaltet wird – wir kennen das eh als Standard-Allradantrieb bei den SUVs und Nicht-Heavy-Offroadern.

Besonders agil im Heck

Ford verbaut diesen Antrieb im Kuga, Edge und nun eben auch im EcoSport. Im Ranger arbeitet ein zuschaltbarer Allradantrieb mit Untersetzung, im Focus RS steckt indes eine ganz eigenwillige Konstruktion, die auf dem Hang-on-Allradsystem basiert, aber die sportlichen Gene des RS unterstreicht und den Wagen besonders agil im Heck macht.

Der neue EcoSport, diesmal bergab.
Foto: Ford

Doch zurück zum Neuzugang EcoSport mit Allrad. Um die Fähigkeiten des Systems erlebbar zu machen, zeichnete Ford Wege in einen recht losen Sandhügel, überreichte die Autos, schloss die Augen und drehte sich um. Natürlich hob ein fürchterliches Gewüte an, denn, na-was-glaubst, das macht einen kindischen Spaß, mit dem kompakten SUV zu wüten.

Ende Gelände

Ab nun liegen die Grenzen der Geländegängigkeit also vor allem in den Reifen, denn auch die Bodenfreiheit ist mehr als ausreichend für das, was man ruhigen Gewissens so einem SUV antut.

Der Ford Edge.
Foto: Ford

Und dann der Hammer. Erklärt Ford doch am Rande des Sandberges: "Mit dem EcoSport haben wir vor, unser Volumen zu verdreifachen." Das ist selbst in einem boomenden Segment nur schwer vorstellbar, doch das Facelift des Ecosport soll nun stark aufholen.

Diesel-Allrad

Ein Teil des Erfolgs wird der Allrad ausmachen, den es in Kombination mit dem 1.5 EcoBlue TDCi (Euro 6d-temp) mit 125 PS und manueller 6-Gang-Schaltung ab 25.200 Euro gibt.

Haben eh alle das gleiche Gesicht. Hier der Kuga.
Foto: Ford

Der Großteil des Erfolgs wird aber am umfassenden Facelift des EcoSport hängen. Der kleine SUV stammt ja ursprünglich aus Südamerika und wird nun zum Europäer. Für uns läuft der EcoSport in Rumänien vom Band, schaut uns mit dem SUV-Gesicht entgegen, das wir von Kuga und Edge kennen, hat neue Motoren von 100 bis 140 PS und ein Fahrwerk, das nun straffer und sportlicher ist. Die Lenkübersetzung wurde ebenso an die hiesigen Anforderungen angepasst wie auch das ESP.

Der EcoSport soll jetzt die Kurve kratzen und seinen Absatz verdreifachen.
Foto: Ford

Denn, jetzt der Treppenwitz: Weil hier eh niemand mit einem SUV ins Gelände fährt, muss alles ein bisserl straffer sein als in Südamerika, wo der EcoSport im weichen Set-up ein voller Erfolg ist. (Guido Gluschitsch, 27.5.2018)