Wattens – Das Tiroler Festival "Musik im Riesen" bringt am 25. Mai den amerikanischen Komponisten und Musiker Philip Glass nach Wattens. Glass steht an diesem Tag sowohl als Solist und Komponist als auch als Schöpfer des "Tirol Concerto for Piano and Orchestra" im Zentrum. Besagte Komposition wurde vor allem als Untermalung des Filmes "Tirol – Land im Gebirg'" bekannt.

Wenn der Abend am 25. Mai zu Ende ist, wird es die erst zweite Aufführung des "Tirol Concerto" auf Tiroler Boden gewesen sein. Die Uraufführung des Stücks durch das Stuttgarter Kammerorchester unter dem Dirigat von Dennis Russell Davies im Tiroler Jenbach im September 2000 verlief damals nicht reibungslos. Die an sich wohlklingende, schöntönende und zugängliche Komposition, eine Auftragsarbeit für die Tirol Werbung, sorgte für Diskussionen und stieß auch auf Ablehnung. Solche Diskussionen werden demnächst in Wattens mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausbleiben.

Dennis Russell Davies mit an Bord

Musikinteressierte werden Ende Mai nämlich wohl weniger deshalb nach Wattens pilgern, um sich über besagte Komposition zu ereifern, sondern um eine der rar gewordenen Möglichkeiten wahrzunehmen, den 1937 geborenen Glass auf der Bühne leibhaftig zu erleben. Auf die Bühne gebracht wird dabei vorrangig seine Klaviermusik. Mit an Bord ist abermals Dennis Russell Davies, der, wie Glass selbst auch, am 25. Mai hinter dem Klavier Platz nimmt. Den Taktstock schwingt Davies dann erst beim folgenden "Tirol Concerto for Piano und Orchestra".

Neben Philip Glass setzt der künstlerische Leiter des Festivals, Thomas Larcher, zum 15-Jahr-Jubiläum von "Musik im Riesen" stark auf Streichquartette und kammermusikalische Finesse, etwa mit dem "Tetzlaff Quartett" oder "Quatuor Ébène", die das Festival am 24. Mai eröffnen und sich unter anderem Ludwig van Beethoven widmen werden. Seiner "heimlichen Liebe Alte Musik", wie es Larcher ausdrückte, bietet der künstlerische Leiter beim Festival aber ebenfalls nicht zu knapp eine Bühne. Der Tenor Julian Prégardien wird zusammen mit dem Instrumental- und Vokalensemble Les Talens Lyriques vornehmlich Werke von Michel Lambert oder Jean-Philippe Rameau zum Klingen bringen und auch "Vox Luminis" tun es diesen mit Stücken aus der Feder von Thomas Tallis oder Thomas Tomkins tags darauf gleich. (APA, 18.5.2018)