Alexander McQueen, Ralph & Russo, Burberry, es standen jede Menge britische Modehäuser auf der Liste für das royale Brautkleid – nur eine Designerin geriet erstaunlicherweise nicht in Verdacht: Die Britin Clare Waight Keller, seit einem guten Jahr Chefdesignerin beim französischen Modehaus Givenchy. Dabei soll sich Meghan Markle schon Anfang des Jahres für sie entschieden haben.

Die Schlichtheit des reinweißen, bodenlangen Givenchy-Kleides mit dem U-Boot-Ausschnitt darf als Statement gewertet werden. Die ehemalige Schauspielerin Meghan Markle setzte mit ihrer Entscheidung den irrwitzigen Spekulationen um ihren Auftritt sowie den Kleidern von Diana (einem bombastischen Puffärmel-Albtraum) und Kate (dem Alexander McQueen-Kleid mit dem Spitzeneinsatz) ein überaus zurückhaltendes Kleid entgegen. All' jene, die mit einem exaltierten Cinderella-Traum gerechnet hatten, dürfte es enttäuschen. Allen anderen dürfte es sagen: Hier ist es, das zeitgemäße Hochzeitskleid.

Die neben der mit Diamanten besetzten Tiara (geliehen von der Queen, aus dem Jahr 1932) wohl exzentrischste Fußnote an Meghans Auftritt: Der fünf Meter lange Schleier, in den Designerin Clare Waight Keller Blumenmotive einarbeiten lassen hat, die die 53 Länder des Commonwealth repräsentieren sollen.

Die Wahl des Brautkleides und der Designerin kann durchaus symbolisch verstanden werden. Die 47jährige Waight Keller ist die erste weibliche Designerin bei Givenchy. Und sie ist eine der wenigen Frauen in einer Spitzenposition im Modebusiness: Neben Dior-Designerin Maria Grazia Chiuri ist sie die einzige Frau, die an der Designspitze eines zum mächtigen Luxuskonzern LVMH gehörenden Unternehmens sitzt.

Das Brautkleid hatte Harry (gekleidet in die Uniform der Blues und Royals, die bei Dege & Skinner angefertigt wurde) zwar wie alle anderen nicht vorher sehen dürfen, dafür mischte er sich in die Zusammenstellung des Brautstraußes ein. In ihn sind Vergissmeinnicht eingearbeitet, die Lieblingsblumen von Harrys Mutter Diana. Andere Blumen soll Harry am Freitag im privaten Garten des Kensington Palastes gepflückt haben, diesen Einfall soll bisher noch kein anderer Royal gehabt haben. Zeit wurde es!

Meghans schlichtes Kleid kommt mit sechs Nähten und Dreiviertelärmeln aus.

Der fünf Meter lange Schleier ist mit einer Blumenbordüre bestickt.

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Meghans beste Freundin und inoffizielle Stylistin Jessica Mulroney kam in einem blauen Kleid des kanadischen Labels Di Carlo Couture, hinter ihr Meghans Schwägerin Kate, die wie zu ihrer Hochzeit zu Alexander McQueen griff – das Outfit hat sie in der Vergangenheit bereits zweimal getragen.

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Das Kleid keine Stolperfalle: Meghan und Harry haben es geschafft!

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Hollywood war auch da: Amal Clooney stahl in Stella McCartney vielen die Show, Gatte George inklusive.

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Vieles ist in Sachen Outfits bei einer royalen Hochzeit möglich, bester Beweis: Schauspielerin Abigail Spencer in einem gepunkteten Kleid von Alessandra Rich, Bollywood-Star Priyanka Chopra kam in einem lavendelfarbenen Kleid von Vivienne Westwood.

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Queen Elizabeth II entschied sich anlässlich dieser Hochzeit für Limettengrün (bei Kate und William war sie in Gelb erschienen), der Hut wurde von Hofschneiderin Angela Kelly ans Outfit angepasst.

(feld, 19.5.2018)


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