Der Rast-Audi überschlägt sich am Lausitzring heftig.

Foto: imago/Aswendt

Schipkau – Der Salzburger Philipp Eng hat am Samstag in seinem erst dritten Rennen im Deutschen Tourenwagen Masters seinen ersten Podestplatz eingefahren. Der Neuling landete mit seinem BMW auf dem Lausitzring an der dritten Stelle. Nach zweitbester Zeit im Qualifying hinter dem Tiroler Lucas Auer verwies Eng im Rennen seinen Landsmann im Mercedes auf den vierten Platz.

Der Italiener Edoardo Mortara (Mercedes) sicherte sich vor dem in der Gesamtwertung weiterhin führenden Deutschen Timo Glock (BMW) seinen neunten Sieg in dieser Serie. Das Rennen war nach zwei schweren Unfällen, die für die Piloten glimpflich verliefen, auf weniger als die halbe Renndauer von 55 Minuten reduziert.

Rene Rast, DTM-Champion 2017 kam bei einem der heftigsten Unfälle in der jüngeren Geschichte der Tourenwagenserie mit dem Schrecken davon. Schon beim Start, nach dem Auer den ersten Platz und Eng den dritten eingenommen hatten, hatte es hinten im Feld gekracht. Jamie Green (GBR) fuhr voll auf seinen Audi-Markenkollegen Nico Müller auf, dessen Auto stehengeblieben war. Die Strecke war von Karosserieteilen übersät, erst nach 16 Minuten hinter dem Safety Car ging es weiter.

Doch kurz darauf überschlug sich Rasts Audi nach einer Kollision mit seinem französischen Markenkollegen Loic Duval – das Dach wurde weggerissen, von den Türen blieben nur noch Fetzen übrig. Nach Sekunden des bangen Wartens gab Rast mit Fingerzeichen noch aus seinem Sitz heraus Entwarnung. "Mir geht es erstaunlich gut. Ich habe nur ein paar Schmerzen am Ellenbogen. Das war schon heftig", sagte Rast bei Sat1. "Als ich das Auto gesehen habe in diesem Zustand, war mir klar, dass es für mich morgen kein Rennen geben wird." In der DTM gibt es keine Ersatzautos, eine Reparatur scheint kaum zu bewerkstelligen.

Berger: "Chassis stabil"

DTM-Boss Gerhard Berger meinte: "Unfälle gehören zum Rennsport. Es ist wichtig, dass die Fahrer aber auch unverletzt aussteigen. Unser Chassis ist sehr stabil, das haben wir heute gesehen. Das Ganze hat auch für Spannung gesorgt. Das war ein weiteres gutes DTM-Rennen."

Die Rennleitung zeigte nach dem Unfall die Rote Flagge und nach dem Neustart blieben nur noch rund 22 Minuten Rennzeit übrig. Da zeigte Rookie Eng sein Können als er die vor ihm liegenden Glock und Auer mit einem tollen Manöver in einem Aufwaschen überholte. Den Deutschen, der das zweite Rennen beim Auftakt auf dem Hockenheimring gewonnen hatte, musste er freilich später wieder vorbeilassen. Auer, der neuerlich Zeit beim nicht perfekt ablaufenden Reifenwechsel einbüßte, verpasste als zweifacher Sieger auf dem Lausitzring das Podest um 0,3 Sekunden.

Eng erfreut

"Ich bin extrem happy über diesen dritten Platz. Und das in meinem dritten DTM-Rennen. Es hätte kaum besser laufen können", war Eng hochzufrieden. Dem möglichen Sieg trauerte der Salzburger nicht nach: "Ich hatte am Ende kein DRS, Edoardo Mortara hat das clever gemacht. Dann kam auch noch Timo vorbei. Dennoch überwiegt die Freude. Was wir gezeigt haben, war eine absolute Teamleistung."

Der BMW-Pilot bedankte sich besonders bei seinem Ingenieursteam. "Wir haben seit Hockenheim sehr gute Arbeit geleistet", so Eng. (sid, APA, 19.5. 2018)

Ergebnisse DTM – 3. Rennen (21 Runden zu je 4,570 km/95,970 km):

1. Edoardo Mortara (ITA) Mercedes C63 57:54,520 Min. – 2. Timo Glock (GER) BMW M4 +0,920 Sek. – 3. Philipp Eng (AUT) BMW M4 2,887 – 4. Lucas Auer (AUT) Mercedes C63 3,185

Gesamt (3 von 20 Rennen):

1. Glock 62 Punkte – 2. Gary Paffett (GBR) Mercedes 45 – 3. Mortara 37 – 4. Auer 33. Weiter: 8. Eng 17

4. Rennen am Sonntag (13.30 Uhr/live ORF Sport +)