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Das wohl letzte Spiel für Supertalent Luka Doncic (l.) im Dress von Real Madrid: Der Slowene wird als Top-3-Draft-Pick in der NBA landen.

Foto: AP/Darko Vojinovic

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Die Spieler von Real Madrid jubeln mit dem gewonnenen Pokal.

Foto: Reuters/Konstantinidis

Belgrad/Wien – Wer sich abseits der momentan nicht super spannenden weil zu einseitigen NBA-Playoffs für die Créme de la Créme des europäischen Basketballs interessiert, wurde am Wochenende mit einem fantastischen Final Four der Euro League bedient.

Der spanische Basketball-Rekordmeister Real Madrid krönte sich zum zweitem Mal zum Champion. Die Mannschaft von Trainer Pablo Laso besiegte im Endspiel in Belgrad vor 17.000 Zuschauern Titelverteidiger Fenerbahce Istanbul 85:80 (38:40).

Zwei Teams mit viel Kohle im Hintergrund und gespickt mit Stars, lieferten sich ein hochklassiges Duell: Auf Seiten von Real konnte der gehypte zukünftige NBA-Spieler Luka Doncic nicht restlos überzeugen. Im Schlussviertel wurde der Slowene von Fenerbahce derart unter Druck gesetzt, dass er einige Bälle wegschmiss und zwei Minuten vor Ende sogar mit fünf Fouls raus musste. Mit 17 Punkten (davon drei Dreier ohne Fehlwurf) wurde der 19-Jährige trotzdem zum jüngsten Final Four MVP aller Zeiten gekürt.

Basketball wie auf dem Schachbrett

Sperren exakt wie auf dem Schachbrett gesetzt und ausgenützt, perfektes Spacing, traumhafte Assists auf beiden Seiten: Es war ein spannendes Finale. Für Fenerbahce hielt der unglaublich vielseitige Nicolo Melli die Fahnen hoch. Aber auch 28 Punkte des 2,05 Meter großen Italieners reichten den Türken nicht, die Euro League zum zweiten Mal in Folge zu gewinnen. Real vergeigte zum Schluss fast eine Zehn-Punkte-Führung, auch weil die Nerven von der Freiwurflinie nach stop-the-clock-fouls flatterten. Der französische Spielmacher Fabien Causeur (17 Punkte) eierte die Kugel Richtung Ring, dass es fast nicht mehr zum Anschauen war. Offensivrebounds entschieden schlussendlich die Partie zugunsten Madrids.

2015 hatte Real beim Final Four in Madrid erstmals den bedeutendsten internationalen Vereinspokal gewonnen. Zählt man das alte Europacup-Format dazu, sind die Spanier Rekord-Champion mit zehn Titeln. Fenerbahce stand mit der serbischen Trainer-Ikone Zeljko Obradovic bereits zum dritten Mal in Folge im Endspiel.

Im Spiel um Platz drei hatte sich das litauische Spitzenteam Zalgris Kaunaus mit 79:77 (41:35) gegen den 22-maligen russischen Meister ZSKA Moskau durchgesetzt. (vet, 21.5.2018)