Präsident Nkurunziza (Mi.) regiert in Burundi mit harter Hand.

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Bujumbura – Die Wähler im zentralafrikanischen Staat Burundi haben für eine Verfassungsänderung gestimmt, die dem als repressiv geltenden Präsidenten Pierre Nkurunziza den Verbleib im Amt bis 2034 ermöglicht. Wie die Wahlkommission am Montag mitteilte, sprachen sich mehr als 73 Prozent der Wahlberechtigten für die umstrittene Reform aus, gut 19 Prozent votierten mit Nein.

Die Wahlbeteiligung habe bei 96 Prozent gelegen, hieß es weiter. Damit folgt der seit 2005 amtierende Nkurunziza anderen afrikanischen Staatschefs, die mit Verfassungsänderungen ihre Machtposition zementiert haben. Das Referendum könnte die seit 2015 andauernde Krise in dem Land weiter verschärfen.

Gegner bedroht

Vor dem Referendum wurden Menschenrechtlern zufolge vermeintliche Gegner der Reform bedroht, eingeschüchtert, festgenommen oder getötet. Die Vereinten Nationen warnten vor einem Anstieg der Gewalt in dem Land, das sich seit 2015 in einer politischen Krise befindet.

Mit der Verfassungsänderung wird unter anderem die Amtszeit des Präsidenten von fünf auf sieben Jahre verlängert. Nkurunziza könnte theoretisch 16 weitere Jahre regieren. Der 54-jährige kam 2005 nach einem Bürgerkrieg mit rund 300.000 Toten an die Macht. 2015 sicherte er sich entgegen den Bestimmungen der Verfassung eine dritte Amtszeit. Dies löste in dem Land eine Krise aus, die nach UN-Angaben rund 430.000 Burundier in die Flucht getrieben hat, darunter auch etliche Oppositionelle und Aktivisten. (APA, 21.5.2018)