Bozen – Nach einem Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Eppan in Südtirol hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. In der Nacht auf Sonntag war am Eingang der Mercanti-Kaserne, in der Asylsuchende untergebracht sind, ein Sprengkörper explodiert.

Dieser hatte einen lauten Knall, aber keine Schäden verursacht. Personen wurden nicht verletzt. Allerdings wurden Schriftzüge und Schriften mit eindeutig ausländerfeindlichem Inhalt gefunden.

Die Carabinieri ermitteln wegen Verursachung einer gefährlichen Explosion. Sollte der Verein, der die Einrichtung für Flüchtlinge führt, Anzeige erstatten, würden weitere Anklagepunkte hinzukommen, hieß es. Unter anderem wegen rassistischer Propaganda und Diskriminierung.

Verbindung zu rechtsextremen Kreisen nicht ausgeschlossen

Bisher habe sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Die Ermittler schließen deshalb sowohl die Tat eines Einzeltäters als auch eine Verbindung zu rechtsextremen Kreisen nicht aus. Die Landesregierung verurteilte den Anschlag scharf. Der Regierungskommissär lud für Donnerstag zu einem Sicherheitsgipfel. (red, APA, 22.5.2018)