Ob das denn wirklich etwas mit Laufen zu tun habe, fragte ein Freund, als ich ihm die Bilder der komplett überfüllten Bahn zeigte: Da sähe man doch auch Kids, die einfach nur spazierten. Oder herumständen. Oder …
Ja eh. Aber: Na und? Der Irrtum, dem wir (ich im Vorjahr anfangs so wie er heuer) aufsaßen, war, dass wir beim "Laufen" genormte Bilder erwarten.
Je intensiver, strukturierter und organisierter wir selbst rennen, umso starrer wird es: Dass sich auf einer 400-Meter-Bahn tatsächlich fast 1.000 Menschen gleichzeitig bewegen können, passt nicht in die erlernten Schemata von "Sport". Doch genau mit dieser Niederschwelligkeit überspringt man jene Hürden und Barrieren, die den spielerischen Zugang zu Bewegung ermöglichen und schaffen: No na können 1.000 Kids auf einer Bahn nie und nimmer gleichzeitig "richtig" rennen.
Nur: Darum geht es auch gar nicht. Oder genauer: Darum geht es den wenigsten – und die, die wirklich 45 Minuten durchlaufen wollen oder können, laufen dann erstens eh. Slalom zwar, aber eben doch, und das lachend. Und die, die tatsächlich, also strukturiert, laufen, tun das meist sowieso schon anderswo. Da ist dieser Event nur ein Add-on.