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Kuwait Airways macht regelmäßig Schlagzeilen – künftig auch in Wien.

Foto: AP/Gustavo Ferrari

Kuwait Airways wird künftig auch nach Wien fliegen. Das sorgt weniger aus verkehrstechnischen, sondern aus politischen Gründen für Spannung. Denn die Fluggesellschaft hat international schon öfter für Aufsehen gesorgt, weil sie keine Passagiere aus Israel befördert.

Die Praxis wurde immer wieder als antisemitisch gebrandmarkt. Laut einem Bericht der "Presse" wird Kuwait Airways ab Juni nicht nur nach Frankfurt, sondern auch nach Wien und München fliegen. Die österreichische Hauptstadt steht demnach dreimal die Woche auf dem Programm. Die Flüge könnten bereits online gebucht werden, schreibt die Zeitung. Hochgekocht sind die Dissonanzen wegen eines israelischen Staatsbürgers, der nach einer Zwischenlandung in Kuwait nicht weiterbefördert wurde.

Erinnerung an Judenverfolgung

In Kuwait gebe es ein Gesetz, das es verbiete, mit israelischen Staatsbürgern Geschäfte zu machen. Der Zentralrat der Juden reagierte empört auf das Verhalten der Airline. Das kuwaitische Boykottgesetz erinnere an "die schlimmsten Zeiten der Judenverfolgung unter den Nationalsozialisten". Der Fall landete vor Gericht, doch die Fluglinie bekam recht. Ihr könne nicht zugemutet werden, gegen nationales Recht zu verstoßen. Dass ein deutsches Gericht derart entscheidet, sorgte für einen erneuten Aufschrei.

Wie ernst es die Airline mit dem Gesetz nimmt, zeigt ein anderes Beispiel. Als die US-Behörden das Unternehmen zwangen, israelische Staatsbürger auf der Strecke nach New York mitzunehmen, cancelte die Fluglinie prompt die Verbindung. Ein Sprecher des Flughafens Wien erklärte der "Presse", wenn die verkehrsrechtlichen und flugbetrieblichen Vorschriften erfüllt werden, habe man keine Handhabe. Der Flughafen unterliege dann dem Kontrahierungszwang. (red, 22.5.2018)