Einst war man ein großer Player im Android-Segment, mittlerweile ist man in puncto Marktanteil weit hinter Samsung und Co. zurückgefallen. Dennoch gibt man bei HTC nicht auf und hat mit dem U12+ das nächste Smartphone-Flaggschiff vorgestellt Es bringt gewohnte Highend-Hardware mit, soll sich aber vor allem durch seinen speziellen Bedienmechanismus – den "Quetschrahmen" – unterscheiden.

Das "Edge Sense"-System hat bereits im vergangenen Jahr beim U11 Premiere gefeiert, ist aber kaum über die Einstufung als "nette Spielerei" hinausgekommen. Mit einem unterschiedlich festen Druck ließen sich verschiedenen Apps starten. Die Verwendungsmöglichkeiten des druckempfindlichen Rahmens wurden nun deutlich ausgebaut.

HTC

Edge Launcher

Nun kann man besagten Rahmen auch mit einem doppelten Antippen mit dem Finger aktivieren. Das beidseitig nutzbare Kommando startet den Edge Launcher, ein Halbkreis-Menü, in dem bis zu elf App-Icons untergebracht werden könnten und das eine Kalendervorschau mitbringt. Dies klappt auch, wenn gerade eine App geöffnet ist. Wer mag, kann dem doppelten Antippen und anderen "Druckbefehlen" innerhalb bestimmter Programme alternative Funktionen zuweisen.

Die Druckerkennung wird auch in anderweitiger Hinsicht zum Einsatz gebracht. So behält das Handy etwa die aktuelle Ausrichtung des Bildschirms bei, wenn man das Gerät neigt, ohne aber den Griff zu ändern. Damit soll gewährleistet bleiben, dass man zum Beispiel weiterhin im Hochformat über Webseiten scrollen kann, während man gerade seitlich liegt.

Update auf Android 9 angekündigt

Bei der Basishardware setzt man auf Bewährtes. Zum Einsatz kommt Qualcomms aktueller Snapdragon 845, auch schon bekannt aus verschiedenen anderen Top-Smartphones der Saison. Dazu gibt es sechs GB RAM und, je nach Modell, 64 oder 128 GB Speicher. Das verglaste Gehäuse ist wasser- und staubdicht nach IP68, soll also dem Eindringen von Süßwasser bis zu 30 Minuten bei maximal 1,5 Meter Tiefe widerstehen können.

Das Display, ein Super-LCD der sechsten Generation, kommt im 18:9-Format daher und liefert eine Auflösung von 2.880 x 1.440 Pixel und HDR10-Kompatibilität. Vorinstalliert ist Android 8.0 "Oreo" mit leicht angepasster "HTC Sense"-Oberfläche. Ein Update auf Android 9 wurde bereits angekündigt, Android 8.1 dürfte man wohl überspringen.

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Zwei Dualkameras

Aufgerüstet wurde bei der Kamera. An Bord ist ein duales 12-MP-Modul. Sie verfügt über einen "Dual Pixel Phase Detection Autofocus", laserbasierte Entfernungsmessung, optische Bildstabilisierung und einen Dualtone-Blitz. Sie bringt einen hybriden Zweifach-Zoom mit, allerdings keine Superzeitlupe. Die Frontkamera ist ebenfalls mit zwei Sensoren ausgerüstet, die jeweils mit acht Megapixel arbeiten. Sie verfügt weiters über eine HDR-Funktion.

Guten Sound sollen die integrierten Stereo-Lautsprecher liefern. Verkabelte Musikwiedergabe gibt es allerdings nur über den USBC-Port (USB 3.1). Eine 3,5mm-Klinkenbuchse bringt das Handy nicht mit. Die Akkukapazität wird mit 3.500 mAh ausgeschildert. Mittels Quickcharge soll er sich binnen 35 Minuten auf 50 Prozent aufladen lassen. Auch drahtloses Aufladen über Qi-Ladepads ist möglich.

Foto: HTC

Die restliche Ausstattung entspricht dem üblichen Standard. Das Handy unterstützt ac-WLAN, Bluetooth 5.0 und NFC. Es gibt zwei SIM-Slots, wobei einer davon alternativ mit einer microSD-Karte belegt werden kann. Auf der Rückseite befindet sich ein Fingerabdruckscanner.

Ab Mitte Juni für 800 Euro

In den Handel kommen soll das U12+ Mitte Juni in drei Farbvarianten, wobei eine leicht transparent ist und schemenhaften Blick auf das Innenleben erlaubt. Die Preisempfehlung hat HTC auf 799 Euro festgelegt. Es soll das einzige Modell bleiben, andere U12-Varianten sind nicht geplant. (red, 23.05.2018)