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Foto: AP Photo/Frank Augstein

Auch wenn das Bundesverwaltungsgericht den positiven Umweltbescheid für den S1-Ausbau samt umstrittenem Lobautunnel bestätigt hat: Bis tatsächlich Fahrzeuge durch den knapp zwei Milliarden Euro teuren Tunnel unter dem Nationalpark im Osten von Wien fahren, werden noch einige Jahre vergehen. Der Jubel der Befürworter, die jetzt schon von Verkehrsentlastung sprechen, ist weit verfrüht.

Denn Genehmigungen für Wasser- und Naturschutzrechte sind ausständig. Dazu kommt, dass selbst die Asfinag mit weiteren Einsprüchen rechnet. Vor Ende 2019 oder 2020 rührt sich auf der geplanten Baustelle gar nichts. Und dann wird zunächst einmal der Nordabschnitt ohne Tunnel errichtet. 2025 soll der komplette Ausbau fertig sein. Aber es wäre nicht das erste Mal bei diesem Vorhaben, dass ein prognostiziertes Fertigstellungsdatum nicht hält.

Dass ohne Lobautunnel die Wirtschaftsentwicklung vor allem in den Bezirken Floridsdorf und Donaustadt erheblich leiden müsste und zahlreiche geplante Bebauungen abgeblasen werden müssten, wurde jüngst in einer Studie festgestellt. Der Tunnel ist demnach alternativlos. Eine spürbare Verkehrsentlastung gibt es aber nur dann, wenn auch der öffentliche Verkehr massiv ausgebaut und ein flächendeckendes Parkpickerl eingeführt wird. Hier liegt es an der Stadt, die Weichen dafür schon jetzt zu stellen. Passiert das nicht, wird der Tunnel für Wiener schnell zum Fluch. (David Krutzler, 23.5.2018)