Zlatko Junuzovic hat noch viel vor, mit den Bullen will er sich seinen ersten Titel sichern.

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Salzburg – Zlatko Junuzovic hat nach Publikwerden seines Wechsels zu Red Bull Salzburg erstmals ausführlich Journalistenfragen beantwortet. Für den Ex-Teamspieler bietet die Österreich-Rückkehr die Chance, erstmals Erfolge zu feiern. "Mein Ziel ist es, Titel zu gewinnen", sagte Junuzovic am Mittwoch. Für welche Position er auf dem Platz vorgesehen ist, steht noch nicht fest.

Für den Wechsel von Werder Bremen zu Red Bull habe vieles gesprochen. "In Salzburg hat das Gesamtpaket gepasst, und das war ausschlaggebend für meine Entscheidung", meinte Junuzovic, der die deutsche Bundesliga nach sechseinhalb Jahren verlässt. Er habe sich von der Professionalität im Umfeld überzeugen können, schätze aber auch die Lebensqualität in Salzburg.

Erst Ausland, dann Salzburg

Auch die internationalen Spiele der Salzburger in dieser Saison seien ein Faktor gewesen. "Es steckt eine Philosophie, ein Sinn dahinter. Es ist vor allem beeindruckend, wie die jungen Spieler gefördert werden", erklärte Junuzovic, der schon während seiner Zeit bei der Wiener Austria (2009 bis 2012) mit dem Klub in losen Gesprächen gewesen sei. "Der Reiz, im Ausland Fuß zu fassen, hat dann überwogen."

Vor allem aber habe er noch sportliche Ziele. "Ich will auch noch hie und da einen Entwicklungsschub machen", betonte der 30-Jährige. Er sei in der deutschen Bundesliga zwar "reifer und erwachsener geworden", der sportliche Ehrgeiz sei aber noch nicht gestillt. "Bremen war einfach eine spannende, aber auch schwierige Zeit, wir waren fast immer im Abstiegskampf. Ich habe daraus viel für mein Leben gelernt, aber als Sportler hat man grundsätzlich den Drang zu gewinnen."

Auf Titeljagd

Bei seinen bisherigen Stationen – GAK, Austria Kärnten, Austria Wien und Bremen – hat es für Junuzovic nie für einen Titel gereicht. Jetzt stehen die Chancen dafür ungleich besser. "Jeder will Titel gewinnen. Aber es ist nie ein Selbstläufer, das hat man im Cupfinale gegen Sturm Graz gesehen. Man muss tagtäglich dafür arbeiten." Ein weiteres Ziel ist die Qualifikation für die Champions League. "Dafür ist es wichtig, dass die Mannschaft weiter so marschiert wie in dieser Saison."

Diesbezüglich wäre aber auch ein Verbleib von Trainer Marco Rose in Salzburg wünschenswert. "Ich habe sehr viel Positives von ihm gehört, und es wäre sehr gut, wenn es so weitergeht. Ich würde mich sehr freuen, wenn er bleibt", machte Junuzovic klar.

Platz im Mittelfeld

Über seine zukünftige Rolle im taktischen Korsett wollte er nicht sprechen. "Ich bin sehr flexibel einsetzbar und kann im Mittelfeld jede Position spielen. Ich bevorzuge aber das Zentrum, und in der Vorbereitung werden wir sehr intensiv darüber sprechen", meinte Junuzovic. Verletzungsanfällig sei er nicht. "Grundsätzlich hatte ich in meiner Karriere Glück mit Verletzungen", die vergangene Saison in Deutschland sei etwas unglücklicher gewesen.

Dass er aufgrund seines Rücktritts aus dem Nationalteam die Länderspiel-Highlights gegen Deutschland und Brasilien verpasst, sei nicht so schlimm. "Ein bisschen Wehmut ist schon dabei. Aber es war die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. Und wie man sieht, kommen ja sehr gute Spieler nach", sagte der Ex-Internationale. Ohne ÖFB-Verpflichtungen werde er "auf jeden Fall ein bisschen abschalten". (APA, sda, 23.5.2018)