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Uber bremst seine Engagement bei selbstfahrenden Autos

Foto: AP/Patrick Semansky

Zwei Monate nach dem tödlichen Unfall mit einem autonomen Auto beendet Uber seine Testfahrten im US-Bundesstaat Arizona. Eine Uber-Sprecherin sagte am Mittwoch, Uber werde aber weiter an der Technologie festhalten. Es werde jedoch nur noch in begrenztem Umfang Versuche in Pittsburgh und in zwei Städten in Kalifornien geben. Bei dem Unfall war eine 49-jährige Frau getötet worden. Sie war offenbar aus dem Schatten auf die Fahrbahn getreten und von dem autonom fahrenden Uber-Auto erfasst worden. Die Staatsanwaltschaft untersucht den Vorfall.

Laut US-Medien geht mit der Einstellung der Tests auch die Entlassung von rund 300 Angestellten einher, die meisten davon Testfahrer. Uber betont gleichzeitig, dass das nicht das Ende der eigenen Ambitionen mit selbstfahrenden Autos sei. Man werde zu einem späteren Zeitpunkt die Tests an anderen Orten wiederaufnehmen, konkret spricht das Unternehmen von San Francisco oder Pittsburgh.

Verlust halbiert

Der Fahrdienstvermittler hat dank deutlich gestiegener Buchungen seinen Verlust zum Jahresstart nahezu halbiert. Bereinigt sei der Fehlbetrag auf 312 Millionen Dollar zurückgegangen, teilte der US-Konzern in der Nacht auf Donnerstag mit. Allerdings warnte Uber auch gleich davor, in naher Zukunft Gewinne zu erwarten. Seit der Unternehmensgründung 2009 steckt das Unternehmen in den roten Zahlen. Der Umsatz kletterte im ersten Quartal um 73 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar. Die Buchungen legten um 51 Prozent zu.

Bisher finanziert sich das stark wachsende Unternehmen über das Wagniskapital von Investoren. Der neue Uber-Chef Dara Khosrowshahi will Uber im kommenden Jahr an die Börse bringen. Zuvor gibt es nun für Mitarbeiter und andere Aktionäre die Gelegenheit, Aktien für bis zu 600 Millionen Dollar zu verkaufen. Der neue Investor Coatue Management sowie die Altaktionäre Altimeter und TPG wollen die Papiere zu 40 Dollar erwerben. Auf dieser Basis würde Uber mit 62 Milliarden Dollar bewertet. Frisches Geld kommt damit nicht in die Kasse.

Uber ist bisher nicht an der Börse gelistet und deshalb nicht zu öffentlichen Finanzberichten verpflichtet. Die Quartalsergebnisse, die das kalifornische Unternehmen seinen Investoren zukommen lässt, dringen über US-Medien aber regelmäßig nach draußen. (APA, red, 24.5.2018)