Es ist noch offen, ob die Sea Bubbles bald auf der Seine verkehren werden.

Foto: APA/AFP/LIONEL BONAVENTURE

Auch Zürich, Monaco, Saint-Tropez und die niederländischen Städte Rotterdam und Amsterdam hätten bereits Interesse an den Wasserbooten bekundet, heißt es von der Firma.

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Das Unternehmen wirbt damit, dass die Boote keinerlei Lärm, Wellen oder CO2 verursachen.

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Paris – Mit dem Wassertaxi durch Paris: Das will der Seefahrer und Unternehmer Alain Thebault mit seinen "Sea Bubbles" möglich machen. Die Erfindung sei eine Mischung aus Auto, Flugzeug und Schiff, sagt der Vize-Chef der Firma Sea Bubbles. Erstmals seit einem halben Jahr gibt es wieder Tests auf der Seine. Bis Passagiere die Boote nutzen können, müssen allerdings noch Hürden überwunden werden.

Laut der Zeitung Le Parisien sollen die Tests der weißen Boote mit Elektromotoren bis kommenden Montag dauern. Parallel will Thebault ab Donnerstag seine Erfindung auf einer Start-Up-Messe in Paris vorstellen, wo Interessenten die futuristisch anmutenden Gefährte vorbestellen können. Medienberichten zufolge kostet ein Wassertaxi 140.000 Euro.

Schwieriges Fahrwasser

Bereits vor fast einem Jahr hatte es eine Testfahrt auf der Seine gegeben, an der auch Bürgermeisterin Anne Hidalgo teilnahm. Sie unterstützte die Sea Bubbles von Anfang an und bezeichnet die Boote als "Weiterentwicklung der Stadt".

In Paris ist das Projekt dennoch in schwieriges Fahrwasser geraten. Thebault macht Probleme mit den Behörden geltend. Diese verlangten hohe Summen für das Anlegen der Boote am Seine-Ufer. Außerdem würden seine neuen Wassertaxis den beliebten Pariser Touristenbooten "Bateaux Mouches" Konkurrenz machen, was deren Betreiber nicht freuen dürfte.

Interessierte Städte

Nach dem Ärger mit den Pariser Behörden waren die Testfahrten im vergangenen Winter zwischenzeitlich in die Schweiz verlegt worden. Dort wurde der erste öffentlichkeitswirksame Test auf dem Genfer See dann aber zum Reinfall: Laut der Nachrichtenseite Blick.ch lief die Sea Bubble vor den Augen von 5.000 Zuschauern auf Grund.

Genf war nicht die einzige interessierte Stadt außerhalb Frankreichs, wie das Unternehmen versichert: Auch Zürich, Monaco, Saint-Tropez und die niederländischen Städte Rotterdam und Amsterdam hätten bereits Interesse an den Wasserbooten bekundet. Inzwischen habe er aber auch in Paris "grünes Licht" für die Weiterentwicklung seiner Boote bekommen, sagt Thebault nun. Ein Streitpunkt dürfte weiterhin die Geschwindigkeit sein: Die Behörden schreiben auf Gewässern in der Pariser Innenstadt maximal zwölf Stundenkilometer vor, außerhalb sind 18 Stundenkilometer erlaubt.

Teststadt noch offen

Um die Wassertaxis wie vom Unternehmen vorgesehen tatsächlich als Alternative zu Autos oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu nutzen, sollten sie aber ursprünglich bis zu 50 Kilometer in der Stunde zurücklegen können.

Auch auf seiner Webseite verspricht Sea Bubbles, mit den Booten eine "neue Art des Transports zu schaffen, mit derselben Geschwindigkeit wie ein Auto". Das Unternehmen wirbt damit, dass die Boote keinerlei Lärm, Wellen oder CO2 verursachen.

Geplant ist, dass im kommenden Jahr in einer Pilotstadt auch Passagiere die Wassertaxis nutzen können. Ob Paris diese Stadt sein wird, ist noch offen. (APA, AFP, 24.5.2018)