Deutschland, Berlin: Käsekuchen

Auch wenn das älteste Käsekuchen-Rezept der Welt aus Griechenland kommt, begeistert dieser Kuchen mit Eiern und viel Quark (also: Topfen) seit dem 16. Jahrhundert die Herzen der Deutschen. Seitdem sind zahlreiche Varianten entstanden: Mal wird der Boden mit Germ bereitet, mal besteht er aus Mürbeteig. In einigen Regionen Deutschlands werden Rosinen der Quarkmasse beigemischt, in anderen Rum. Oder man serviert ihn mit viel Sahne (also: Schlagobers) als Käsesahnetorte.

Probieren: Café Dreikäsehoch. In diesem Café im Stadtviertel Prenzlauer Berg gibt es sagenhafte 45 Variationen des Käsekuchens, z. B. mit Marzipan, mit Früchten aus der Region oder – ganz luxuriös – mit Champagner. (3,90 € für Käse-Himbeer-Champagner)

Kalorien abbauen: Nur 44 Minuten müssen Käsekuchen-Fans Berlin zu Fuß erkunden, um die 152 Kalorien abzutrainieren. Etwas anstrengender ist es, die 300 Stufen auf die Siegessäule zu steigen und die Aussicht auf die Stadt zu genießen.

Foto: Holidu

Portugal, Lissabon: Toucinho do Céu

"Himmelsspeck" – so etwa lässt sich eines der beliebtesten portugiesischen Kuchendesserts übersetzen. Der "Toucinho de Ceu" stammt aus der Küche des Odivelas-Klosters und wurde einst mit Schweineschmalz gebacken, was ihm den besonderen Namen einbrachte.

Göttlich im Geschmack, aber sündhaft kalorienreich: Der Kuchen enthält enorm viel Eigelb, gemahlene Mandeln und Zucker. Manchmal werden noch Feigenblattkürbis oder Gewürze hinzugefügt. Die Kaffeepause lässt sich am besten in einem der traditionsreichen Lissabonner cafés, confeitarias und pastelarias (Konditoreien) verbringen, wo auch heute noch prächtige Holzvertäfelungen, Kristalllüster und aufwändig bemalte Fliesen des Jugendstils zu finden sind.

Probieren: Pastelaria Faruque, Odivelas. Diese Konditorei befindet sich direkt bei dem Odivelas-Kloster, wo der "Himmelsspeck" erfunden wurde. Perfekt für einen Ausflug, von Lissabon aus in nur 20 Minuten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. (1,50 €)

Kalorien abbauen: Himmelsspeck-Genießer müssen nach einem Stück inklusive 316 Kalorien 90 Minuten durch Lissabon schlendern. Abwechslung für das Auge verspricht dabei das farbenprächtige und bergige Straßenlabyrinth des Alfama-Viertels.

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Vereinigtes Königreich, London: Victoria Sponge

Dieser luftige Kuchen aus Biskuit mit Himbeer-Marmelade und Schlagobers wurde nach Queen Victoria benannt, die sich ihren Afternoon-Tea gerne mit einem Stück dieser Köstlichkeit versüßte. Perfekt für alle London-Besucher, die ihre Energiespeicher während des Städte-Trips auffüllen möchten. Statt Schlagobers auch manchmal mit Buttercreme zu finden.

Probieren: Park Room at Grosvenor House. Typisch britisches Ambiente in einem der Traditionshotels in London mit Blick auf den Hyde Park. (10,70 €)

Kalorien abbauen: Wer nach dem royalen Kuchengenuss inklusiver 400 Kalorien auf königlichen Spuren wandeln möchte, sollte von Westminster bis zum Buckingham Palace spazieren – und das mindestens 115 Minuten.

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Spanien, Madrid: Tarta de Santiago

Dieser Mandel-Kuchen aus Galizien wurde erstmals 1577 erwähnt. Charakteristisch für die Tarta ist das Kreuz des Santiago-Ordens auf der Kuchendecke. Das heutige Rezept wurde seit 1828 nicht verändert: Die Hauptzutaten sind neben Zucker und Eiern vor allem Mandeln, wodurch die Tarta ohne Mehl auskommt. Beliebt ist sie heute im ganzen Land, bei Einheimischen wie Touristen.

Probieren: Museo del Pan Gallego. Diese alteingesessene galizische Bäckerei im Zentrum Madrids ist stadtbekannt für ihre ausgezeichnete Torta de Santiago. (6,50 €)

Kalorien abbauen: Nach einem Stück Torta de Santiago mit 377 Kalorien gehen Madrid-Besucher rund 108 Minuten, um die verspeisten Kalorien zu kompensieren. Wer als Pilger auf dem Jakobsweg nach Santiago unterwegs ist, darf dafür einige Stücke pro Tag verputzen.

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Frankreich, Paris: Tarte au citron meringuée

Die genaue Herkunft des Zitronenkuchens ist zwar nicht geklärt, doch sicher ist: Die Franzosen haben die Kunst dieser zitronigen "Tarte" perfektioniert. Im Süden des Landes gibt es in der Stadt Menton sogar jedes Jahr ein Zitronenfest, bei dem ein Wettbewerb für die beste "Tarte au citron meringuée" stattfindet. Doch beliebt ist das fein-fruchtige Gebäck in ganz Frankreich und steht auch in Paris auf den Menükarten fast aller Lokale.

Probieren: Patisserie Gérard Mulot. "Mulot" gilt als eine der besten Konditoreien des Landes. Die Kuchen und Tartes sind wahre Kunststücke. (4,00 €)

Kalorien abbauen: Ein Stück schlägt mit 284 Kalorien zu Buche. Um diese loszuwerden, spaziert man 81 Minuten durch Paris, vielleicht entlang der Seine oder durch Montmartre. Wer die Herausforderung liebt, kann auch die 1.665 Stufen des Eiffelturms hinaufsteigen.

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Italien, Rom: Torta caprese

Die Italiener sind zwar vor allem für Desserts wie Tiramisu bekannt, aber sie können auch backen. Das beweist die Torta Caprese, ein schokoladiger Kuchen aus Capri. Um die Herkunft ranken sich verschiedene Geschichten. So sollen in den 1920er Jahren drei Gangster, geschickt vom gefürchteten Al Capone, in der Bäckerei von Carmine Di Fiore auf Capri nach einem Schokoladenkuchen gefragt haben. Aus Nervosität vergaß der Bäcker Di Fiore das Mehl. Somit freuen sich Italien-Besucher heute über einen komplett glutenfreien Schoko-Kuchen.

Probieren: Antico Caffè Greco. Nicht ganz günstig, doch sehr stilvoll speist man in dem zweitältesten Café des Landes. Schon Goethe und James Joyce waren zu Gast. (12,00 €)

Kalorien abbauen: Zwei Stunden flanieren Rom-Besucher durch die Stadt, um das Kalorienkonto um 418 Einheiten zu senken.

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Schweden, Stockholm: Prinsesstårta

Das ursprüngliche Rezept für die Prinsesstårta – "Prinzessinen-Torte" – stammt aus dem Buch "Prinsessornas kokbok" (Kochbuch der Prinzessinnen) von Jenny Åkerström aus dem Jahr 1948. Sie unterrichtete drei Prinzessinnen des schwedischen Königshauses. Der Kuchen war zunächst einfach als "grüne Torte" bekannt.

Weil die Schwestern so begeistert waren, wurde sie später Prinsesstårta genannt. Das grüne Aussehen verdankt sie einem farbigen Marzipanüberzug. Als 2012 die schwedische Prinzessin Estelle das Licht der Welt erblickte, war die royale Tarta im ganzen Land ausverkauft.

Probieren: Tössebageriet in Stockholm. Das 1920 eröffnete Café mit Bäckerei hat bereits die Hochzeitskuchen für die königliche Familie gebacken. Die kleine Kuchen-Auszeit lässt sich hier im gemütlichen Ambiente mit viel Holz und Vintage-Design genießen. (5,00 €)

Kalorien abbauen: Um die Prinzessinnen-Figur zu halten, einfach die 290 Kalorien in 83 Minuten durch Stockholm wegspazieren, etwa durch die "Monteliusvägen". Auf diesem schmalen, 413 Meter langen Fußweg eröffnen sich Besuchern großartige Ausblicke über die Stadt.

Foto: Holidu

Polen, Warschau: Napoleonka

Napoleonka, oder auch Kremowka, besteht aus Blätterteigschichten und Schlagsahne mit Vanille, verziert wird er lediglich mit Puderzucker oder Glasur – so einfach kann Kuchenglück sein. Angeblich hat Papst Paul II. einst 18 Stücke hintereinander gegessen, weil er eine Wette verloren hat. Ob er diese in Anbetracht des köstlichen Geschmacks absichtlich verloren hat?

Probieren: Sweet Home Patisserie & Cafè. In der ganzen Stadt gibt es zahlreiche Filialen dieser süßen Versuchung. Und genauso zahlreich sind die verschiedenen Sorten der Napoleanka: mit Feigen, weißer oder dunkler Schokolade, Mascarpone, Kirschen, … (1,00 €/100gr.)

Kalorien abbauen: In einem 123-minütigen Spaziergang werden Warschau-Besucher ihre 429 Napoleanka-Kalorien los. Wer anschließend noch den 42. Stock des Kultur- und Wissenschaftspalasts zu Fuß erklimmt, kann sich noch ein Extra-Stückchen gönnen.

Foto: Holidu

Schweiz, Zürich: Bündner Nusstorte

Die Bündner Nusstorte ist ein traditionelles Schweizer Gebäck, das aus karamellisierten, gehackten Walnüssen und Mürbeteig besteht. Das Rezept ist über hundert Jahre alt, fast jede Konditorei hat heute noch ihr eigenes Geheimrezept. Die Nusstorte eignet sich auch gut als Souvenir für Schweiz-Touristen, denn sie bleibt über zwei Monate frisch.

Probieren: Teecafé Schwarzenbach. Das traditionsreiche Kolonialwarengeschäft im Zürcher Oberdorf wurde 1864 gegründet und wird heute in der fünften Generation von der Familie Schwarzenbach geführt. Im ehemaligen Kaffeelager befindet sich seit 1998 das Teecafé, wo hausgemachte Kuchen zu besonderen Kaffeekreationen und aromareichen Teesorten serviert werden. (6,00 €)

Kalorien abbauen: Stattliche 138 Minuten legen Zürich-Besucher zurück, um die 483 Kuchen-Kalorien loszuwerden. Besonders lohnend ist eine kleine Wanderung auf den Uetliberg nahe dem Stadtzentrum. Auf 870 Metern Höhe bietet sich ein fantastischer Panorama-Blick auf Zürich.

Foto: schwendifoti

Österreich, Wien: Sachertorte

Zugegeben, es ist ein bisserl klischeehaft, aber: Kaum ein Kuchen ist berühmter als die Wiener Sachertorte aus Schokoladenteig und Marillenmarmelade. Dabei war der Erfinder der schokoladigen Spezialität gerade mal 16 Jahre alt. Im Jahre 1862 hat Fürst Metternich seine Hofküche beauftragt, für sich und seine hochrangigen Gäste ein besonderes Dessert zu kreieren. "Dass er mir aber keine Schand’ macht, heut Abend!", warnte er.

Doch der Chefkoch war krank und so musste der 16-jährige Franz Sacher (1816–1907), damals Lehrling im zweiten Jahr, die Aufgabe übernehmen. Das Ergebnis: Die Sachertorte. 40 Jahre später hat sein Sohn Eduard Sacher das ebenso berühmte Hotel Sacher in Wien eröffnet.

Probieren: Café Sacher. Die Zahl spricht für sich: Jedes Jahr werden hier 360.000 Stück Sachertorte verkauft. (Kuchenstück 6,70 €)

Kalorien abbauen: Mit einem 96-minütigen Stadtspaziergang durch Wien können die 337 Sacher-Kalorien schnell abgebaut werden.

Foto: Holidu

Zum Schluss noch eine informative Grafik ... (red, 28.5.2018)

Quelle: Holidu

Infografik: Holidu