Den Anfang darf der Ford Fiesta Active machen – nicht nur hier im Text, sondern auch beim Händler. Denn während wir auf den ST noch ein paar Zeilen warten müssen, kommt die Pocket-Rocket erst im Herbst auf den Markt. Darum der Sportler-Fiesta vor dem Sport-Fiesta. Sportler-Fiesta deshalb, weil die Marketingabteilung vor allem junge und knackige Menschen in dem Auto sieht, schon im Sportgewand, aber nicht ein Haucherl verschwitzt.

Der Fiesta Active ist ein Crossover auf Basis des normalen Fiesta.
Foto: Ford

Im echten Leben wird die Legginsquote hoffentlich nicht ganz so hoch sein, aber warten wir lieber ab, wer zum neuen Nobel-Crossover-Fiesta mit SUV-Allüren greift. Jedenfalls: Der Active ist im Grunde ein ganz normaler Fiesta, bedient sich auch der gleichen Motorenpalette, hat aber 19 Millimeter mehr Bodenfreiheit und eine Plastikbeplankung, welche den Mut zum Abenteuer unterstreichen soll. Darum ist es nur logisch, dass man für den Active auch eine Dachreling ordern kann. Weil zwei Mountainbikes oder Kanus werden im Kofferraum nicht Platz haben.

Er ist 19 Millimeter höher und hat Offroad-Applikationen.
Foto: Ford

Ausreichend Platz gibt es aber für Fahrer und Beifahrer, auch wenn die Sitzposition im Active etwas höher ist als im normalen Fiesta. Es gibt ihn mit Panorama-Schiebedach, einem beheizbaren Lenkrad, Park-Pilot-System und dem neuen Sync 3 mit Sprachsteuerung samt 8-Zoll großem Touchscreen.

Foto: Ford

Wir befinden uns also am oberen Ende der Ausstattungsreihe, und die Preise für den Active beginnen in etwa dort, wo auch die des Titaniums anfangen. Wer übrigens fürchtet, dass dieser Fiesta schwammig zu fahren sei, möge beruhigt sein. Die Schneid hat sich der Active mit den langen Federn nicht abkaufen lassen.

Der ST liegt 15 Millimeter tiefer als der normale Fiesta.
Foto: Ford

Noch trockener allerdings geht es im neuen Fiesta ST zu. Und der ist die noch größere Überraschung als der kleine Crossover. Denn Ford greift für seinen schärfsten Fiesta erstmals zu einem Dreizylinder-Benziner. Und damit noch nicht genug, hat der auch noch eine Zylinderabschaltung und rennt, wenn es sich vom benötigten Drehmoment her ausgeht, überhaupt nur auf zwei Haxen.

Dreizylinder-Turbo

Immer deren drei hingegen sind die Fahrmodi. Normal, Sport und Track. Dabei ist normal eh schon ST-würdig, bei Sport wird alles noch ein wenig schärfer, und der Auspuff beginnt forsch zu klappern, im Trackmodus erlaubt die Stabilitätskontrolle sogar einige Kunststücke, bevor sie korrigierend eingreift. Wer dann am Klang noch den Dreizylinder erkennt, stimmt vermutlich auch Klaviere mit der bloßen Hand.

200 PS leistet der 1,5 Liter große Turbo mit Zylinderabschaltung.
Foto: Ford

200 PS schöpft Ford aus dem 1,5 Liter großen Dreizylinder-Turbo, die allein über die Vorderachse in den Asphalt wollen. Erstaunlich ist, wie gut der Grip bei diesem Wagen ist, wie gering die Antriebskräfte auf die Lenkung. Gut, für die ersten Testrunden war Ford so schlau und hat uns den ST mit dem 900 Euro teuren – nein, man muss echt sagen: billigen Performance-Paket hingestellt. In dem ist nämlich ein mechanisches Sperrdifferenzial enthalten, das Kennern die Mundwinkel an die Ohren heften wird.

Für das Gebotene ist der Fiesta ST regelrecht günstig.
Foto: Ford

Auch gesamt gesehen ist der ST für das Gebotene nicht teuer. Ab 23.050 Euro ist man dabei, um 26.900 hat man die volle Hütte samt Sperre – habe d' Ehre. (Guido Gluschitsch, 30.5.2018)