Wien/Friaul – Wieder so ein Crossover-Fahrzeug: Der Mitsubishi Eclipse Cross will beides oder eine Mischung aus beidem sein: SUV und Coupé. Der erste dieser Art war der aufgrund seines martialisch-aggressiv-bestimmten Auftretens nicht rundum sympathische BMW X6, der insgesamt ein bisschen zu viel war und ist. Der Mitsubishi kommt dagegen sanfter daher, ist nicht so aufdringlich und ordnet sich mehr den praktischen Anforderungen seiner Benutzer unter.

Mit dem Eclipse Cross setzt jetzt auch Mitsubishi auf den Trend im Trend – das erste SUV-Coupé der Japaner kommt recht martialisch daher, fährt sich aber erstaunlich kommod.
Foto: Andreas Stockinger

Trotz der Linie als Coupé, die hinten im flacheren Abgang das Auto natürlich schlanker werden lässt, ist dennoch ausreichend Platz vorhanden. Er ist kein Lieferwagen, das will der Eclipse nicht sein, bietet aber doch Raum an. Die Umstände erforderten es, dass wir gleich zwei Betten zu transportieren hatten, und die schoben wir ohne großen Aufwand in den Eclipse. Nicht im Ganzen, sondern ordentlich zerlegt und in kleine Tranchen verpackt, aber wir bekamen alles und ein bisschen mehr noch hinein – auch ein oder zwei Pölster.

Das Heck des Eclipse.
Foto: Andreas Stockinger

Eingeschlafen sind wir im Mitsubishi dennoch nicht – obwohl er sehr bequem ist. Das Fahrwerk ist weich abgestimmt, die Automatik trägt zusätzlich zur bequemen Fortbewegung bei: Wir lassen schalten, da verwenden wir keinen Gedanken an einen Gangwechsel – und spüren ihn nicht einmal. So soll das sein.

Der Innenraum des Mitsubishi.
Foto: Andreas Stockinger

Eine erfreuliche Überraschung ist das Antriebsaggregat. Ein kleiner Vierzylinder, nur eineinhalb Liter Hubraum, aber ein Turbo draufgepackt. Das reicht für ein nahezu sportliches Vorankommen. Die vorhandenen 163 PS fühlen sich nach weitaus mehr an, da vermissen wir an keiner Stelle die Leistung. Und mit dem Allradantrieb wähnen wir uns auf der ganz sicheren Seite.

Allradantrieb und Sitzheizung
Foto: Andreas Stockinger

Der Eclipse in der Testversion war besonders gut ausgestattet, hatte alles an Assistenzsystemen an Bord, was gerade angesagt und sinnvoll ist und wovon man das meiste glücklicherweise auch abschalten kann. Umso länger suchten wir nach dem Navigationssystem, das wir schlichtweg nicht fanden. Entweder lag das an unserer Beschränktheit, oder es gab keines, was im Angesicht der sonstigen Systeme und Möglichkeiten zumindest verwunderlich wäre. Den Weg fanden wir dennoch, ganz ohne zu fragen. (Michael Völker, 31.5.2018)

Foto: Andreas Stockinger

ZWEITE MEINUNG

Kampfbereit sieht er aus, der Eclipse Cross, scharf und draufgängerisch geschnitten, den Leuten gefällt das, man wird auf ihn angesprochen. Wer aber meint, das werde 1:1 in Fahrwerksabstimmung, direkte Lenkung und forschen Vortrieb umgesetzt, täuscht sich. Der Eclipse ist ein komfortables Auto, weich abgestimmt und eher fürs entspannte Cruisen geschaffen als fürs Kurvenhatzerl. Damit wir nicht immer selbst zünden müssen, haben die Japaner einen 1,5-Liter-Turbobenziner neu entwickelt und außerdem die CVT-Automatik – auch die ein Komfortmerkmal – mit acht simulierten Schaltstufen hinterlegt. Nachteil der flotten Coupéform: wenig Kopffreiheit hinten. (Andreas Stockinger)